Friedersdorfer fährt Filmstars und Festivalgäste
Andreas Zimmermann freut sich wieder auf seinen Einsatz als Shuttlefahrer beim bevorstehenden Neiße-Filmfestival. Foto: privat
Unter normalen Umständen sind beim deutsch-polnisch-tschechischen Neiße-Filmfestival über 250 Helfer an allen Spielstätten im Einsatz – angefangen von den organisatorischen Vorbereitungen über das Catering, den Einlassdienst bis hin zum Ticketverkauf. Andreas Zimmermann aus Friedersdorf ist bei der neuen Auflage vom 16. bis 19. September wieder als Shuttlefahrer unterwegs.
Friedersdorf. Bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand war der Mittsechziger bei der Staatsanwaltschaft des Freistaates tätig: „Mittlerweile unterstütze ich das Neiße-Filmfestival im vierten Jahr. Ich habe damals mitbekommen, dass auf vielfältige Art und Weise Helfer gesucht wurden. Das weckte meine Neugier – und ich habe mich deshalb per Internet beworben.“ Es habe auch gar nicht lange gedauert, „bis ich mitgeteilt bekam, dass ein Treffen der Helfer geplant ist und ich dazu willkommen bin.“ Andreas Zimmermann war natürlich gespannt, „was und wer da auf mich zukommt. Von den andern Mitarbeitern und Helfern bin ich gleich so aufgenommen worden, als wenn ich schon lange dazugehöre. Das machte mich stolz und gab mir als Neuling auch das nötige Selbstvertrauen.“
Für seinen „Job“ als Shuttlefahrer stehen – unterstützt von einem regionalen Autohaus – mehrere mit Werbung für das Filmfestival versehene Fahrzeuge zur Verfügung. „Ich falle damit gleich auf, wenn ich unterwegs bin“, sagt er stolz. Andreas Zimmermann befördert zwischen den einzelnen Spielstätten unter anderem Gäste, Filmschaffende, Kollegen und alles, „was sonst noch anfällt. Oft bin ich mit einem Kleinbus unterwegs.“ Sein Einsatz beginnt meist eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung und endet nach der letzten gegen Mitternacht. „Danach genieße ich auch ein Feierabendbier“, sagt er. Eine direkte Kleiderordnung gibt es während „seiner Dienstzeit“ nicht: „Ich repräsentiere als Shuttlefahrer aber das Festival und trete deshalb nicht im Schlapperlook auf.“
Die Gäste kommen erfahrungsgemäß nicht nur aus Deutschland. „Deshalb sind ein paar Brocken in englischer Sprache, wie zum Beispiel ,Guten Abend’ oder ,Auf Wiedersehen’ von Vorteil. Meist ist auch ein Dolmetscher dabei – und dann klappt das mit der Verständigung auch ganz gut.“ Viele seiner Passagiere würden sich sehr für das Umgebinde in der Oberlausitz interessieren und seien über diese Bauweise der Häuser erstaunt.
Die Sicherheit der Fahrgäste steht für ihn an erster Stelle: „Ich trage als Shuttlefahrer die ganze Verantwortung dafür.“ Deshalb seien Ruhe und Umsicht bei seinen Einsätzen wichtig. „Ich selbst habe noch keine Punkte in Flensburg und hoffe, dass das noch lange so bleibt“, sagt er. Und er fährt fort: „Wenn ich mit den Fahrgästen im Gespräch bin, kann es schon mal vorkommen, dass man links und rechts verwechselt.
So sollte ich mal einige Gäste von Großhennersdorf nach Neugersdorf bringen und habe aber nur auf die Nummer der Bundesstraße geschaut und nicht bemerkt, dass ich in die falsche Richtung gefahren bin. Kurz vor Zittau ist es mir dann auch aufgefallen, sodass wir den halben Weg wieder zurück mussten. Am Ende waren wir aber pünktlich und alle zufrieden.“ Bisher seien alle Fahrten in seiner Mission pannenfrei verlaufen.
Wenn während der Vorstellungen Zeit bleibt, hat Andreas Zimmermann auch die Möglichkeit, sich Filme und andere Beiträge anzusehen. Der Shuttlefahrer schwärmt zum Beispiel von der Romanze „Gundermann“.
