Friseure sorgen ab sofort wieder für perfektes Aussehen
Friseurmeisterin Claudia Nowak aus Zittau hat sich gut und akribisch auf die neuen Vorschriften vorbereitet. Foto: Steffen Linke
Eine ganze Branche atmet auf: Die Friseursalons dürfen in Zeiten der Corona-Pandemie unter strengen hygienischen Auflagen am Montag, 1. März, wieder ihre Pforten öffnen. Wohl nicht nur Claudia Nowak mit ihrem Team vom „Jump in“ auf dem Rathausplatz in Zittau und ihre „Kolleginnen und Kollegen“ in der Region freuen sich darauf, sondern auch viele Kundinnen und Kunden allerorts melden Bedarf an.
Zittau. Die 49-jährige Friseurmeisterin und ihre Angestellte arbeiten unter normalen Umständen in zwei Schichten von 8.00 bis 19.00 Uhr. „Wir haben zuletzt am Dienstag, 15. Dezember, bis Anschlag im Geschäft gestanden“, erzählt sie. Aufgrund des zweiten Lockdowns sei dann damit Schluss gewesen.
Vor allem trendige Kurzhaarfrisuren waren damals gefragt, weil wohl viele ihrer Kundinnen und Kunden in weiser Voraussicht ahnten, dass es für längere Zeit ihr letzter Friseurbesuch sein wird.
Aufgrund der zu jener Zeit prekären Lage hielt Claudia Nowak den zweiten Lockdown durchaus für notwendig und die damit verbundenen politischen Entscheidungen für nachvollziehbar.
Auf der anderen Seite brach damit nicht nur ihr Weihnachtsgeschäft weg. „Ich habe seither geschäftlich null Einnahmen, null Verdienst, lebe von meinen Ersparnissen und musste tatenlos zusehen“, sagt sie.
In der Zeit des zweiten Lockdowns drehte Claudia Nowak geschäftlich quasi mehr oder weniger Däumchen: „Ich habe mich mehr denn je ums Häusliche und im Homeoffice um meine zwei Töchter im Alter von 13 und 15 Jahren gekümmert“, erzählt sie.
Ihr Tagesablauf habe sich dadurch völlig anders gestaltet als sonst üblich, „weil ich zuvor immer arbeiten war. Ich habe sozusagen den Rhythmus dafür verloren und war auf einmal zum Nichtstun verdammt. Das hat mich schon enorm belastet.“
Und sie fährt fort: „Für meine Kollegin habe ich Kurzarbeitergeld beantragt.“ Bis vor wenigen Tagen seien dafür noch keine Zuschüsse eingetroffen. „Ich habe alle laufenden Kosten aus meiner eigenen Tasche vorgeschossen – auch für die Ladenmiete“, betont sie. Diese Ausgaben seien richtig ins Geld gegangen. „Bloß gut, dass es jetzt wieder losgeht“, sagt sie etwas erleichtert.
Und wie haben ihre Kundinnen und Kunden diese Zeit überstanden? „Einige sitzen ungeduldig in der Warteschleife, andere haben sich währendessen bestimmt mit Farbe beholfen“, vermutet sie. Aber wie heißt es doch in Fachkreisen: Was Friseure können, können nur Friseure. Moderne Frisuren je nach individuellen Wünschen und ein entsprechendes Make up würden für die eigene Gesundheit, das äußere persönliche Erscheinungsbild und den Wohlfühlfaktor eine ganz wichtige Rolle spielen und damit die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein stärken.
Claudia Nowak hat ihre Kundinnen und Kunden in der verordneten Zwangspause jedenfalls ganz sehr vermisst: „Ich war durch die interessanten Gespräche quasi in deren Leben eingebunden und immer mit Neuigkeiten vertraut. Das hat mir wirklich sehr gefehlt.“
Claudia Nowak und ihre Mitarbeiterin haben sich gut und akribisch auf die neuen Vorschriften vorbereitet: „Wir freuen uns auf den Neustart und unsere vielen lieben Kundinnen und Kunden.“