Für Sauna parken, ohne zu saunieren
Manfred Köhlert amüsiert es, dass an zentralster Stelle von Niesky weiterhin für die geschlossene Sauna beim Waldbad Niesky geworben wird. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Niesky. Manfred Köhlert hält seinen Kreislauf leidenschaftlich mit Saunieren auf Trab. Doch die Zeiten dafür sind in Niesky lange vorbei. Während das Waldbad die Badesaison eröffnet hat, trifft man den Mann, der die einen beim Schwitzen mit seiner Mundharmonika unterhält und andere damit eher nervt, schon lange jeden Freitagabend in der Sauna in Malschwitz. „Aber ich respektiere natürlich, wenn sich jemand wünscht, dass ich aufhöre zu spielen. Dann tue ich das natürlich“, sagt der Nieskyer, der auch für den Niederschlesischen Kurier eine kleines Konzert wehmütiger Lieder zum Besten gab. Andere Sauna-freunde ziehe es heute mit viel Fahrerei nach Krauschwitz oder ins Trixi-Bad Großschönau, berichtet er. Auch Rothenburg stehe bei einigen auf dem Fahrplan. Vor allem aber muss er schmunzeln, dass Niesky noch immer mit der früheren Sauna im Waldbad wirbt. Eigentlich wollte Manfred Köhlert – weil Leser sicher auch den einen oder anderen Spaß schätzen würden – mit dem Bademantel am riesigen Plakat mit der Saunawerbung am Parkplatz auf dem Zinzendorfplatz posieren, aber „das könnte ja auch peinlich wirken“, meint er und greift symbolisch zur Aufgussrute und zu seiner Mundharmonika.
Die frühere Sauna am Wasserturm ließ sich nicht mehr wirtschaftlich in Niesky betreiben, bei der Schließung wird es wohl auch bleiben. Letzten November hatte der Stadtrat eine Vermietung der einstigen Sauna an den Eislaufverein als Umkleide- und Lagerraum für den Nachwuchs ermöglicht und damit auch eine Leerstandsunterhaltung vermieden. Eine spätere Nutzung als Sauna bleibt so aber auch noch möglich.