FV Eintracht: Fortsetzung von könnte, wenn und aber
Manch ein Eintrachtfan wird am Samstag an der Bautzener Fischerwiese auf Budissa-Schützenhilfe hoffen. Foto: T. Scholtz-Knobloch
Niesky. Was für ein Wochenende! So etwas hat es bei der Nieskyer Eintracht auch noch nicht gegeben. Aber der Reihe nach: Am Freitagabend startete die 2. Männermannschaft mit Ihrem ersten Finalspiel im Derby gegen den NFV Gelb-Weiß Görlitz um den Titel des Kreisoberligameisters. Der FVE wollte es nicht auf den letzten Spieltag ankommen lassen und so konnte die Mannschaft um das Trainerteam um Stefan Herrmann mit einem souveränen 4:0-Erfolg den Titel perfekt machen.
Noch nicht endgültig gerettet – doch wenn sich die Konstellation so verbessert, darf man schon mal feiern. Foto: FVE
Am Samstag folgte die B-Jugend. Für den Nachwuchs um Trainerteam Sebastian Heyde sowie Philipp Hänsch ging es zum Auswärtsspiel beim SV Eintracht Dobritz. Mit einem starken 8:0-Sieg wurde der Meisterttel in der Landesklasse-Ost eingefahren.
Den „I-Punkt“ setzte dann aber die 1. Männermannschaft, die es wohl dem Niederschlesischen Kurier zeigen wollte, der den Abstieg bereits als fast unausweichlich heraufbeschworen hatte. Andreas Löper, Pressesprecher der Eintracht, beruhigte aber die Redaktion: „Alles gut, wir hatten ja selber nicht mehr damit gerechnet, dass das schier Unmögliche doch noch gelingt.“ Am letzten Spieltag wurde der Klassenerhalt in der Landesliga Sachsen – vorerst – gesichert, weil wirklich alle potenziellen Mitbewerber im Ringen, einen Abstiegsplatz nicht zu belegen, mitspielten und die Eintracht zudem noch etwas für das Torverhältnis tat.
Aber es bleibt noch beim „vorerst“. Haken ist noch der Abschluss der Saison in der Oberliga. In Niesky hofft man, dass Wacker Nordhausen nicht noch an Inter Leipzig vorbeizieht und das orangefarbene Multikultiteam zum Abstieg verdonnert, was in Kettenraktion auch Niesky mit nach unten reißen würde. Hält der FC International den fünftletzten Tabellenplatz kann man jedoch immer noch nicht durchatmen. Weil Viktoria 89 Berlin und nicht Verl aus der 3. Liga abstieg, erwischte es in der Regionalliga den sächsischen FC Eilenburg. Und dessen Abstieg bringt einen weiteren Absteiger aus dem Oberliganordosten mit sich. Die beiden Staffel-15. treffen damit noch in einer Relegation aufeinander. Hier wartet aus der Nordgruppe der MSV Neuruppin. Manch ein FV-Eintracht-Fan dürfte nun also am Sonnabend, 18. Juni, 14.00 Uhr zum Spiel der Nordhausener bei Budissa Bautzen auf den Rängen stehen und hoffen, dass die Budissen ein Herz für ihre Oberlausitzer Brüder haben. Aber das darf vielleicht sogar schiefgehen, denn Nordhausen muss ausgerechnet bei Meister und Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt ran.
Sollte den FV Eintracht bei all den Gedankenspielen der Abstieg noch ereilen, legt Andreas Löper für die kommende Saison ein klares Wiederaufstiegsbekenntnis ab. Einzig die Torhüterposition sei noch vakant, sonst könnte man auch in der neuen Saison weiter auf die junge hungrige Mannschaft bauen.