Gastronomen machen mobil gegen Corona-Erlass
Mit solchen Plakaten weisen Gastronomen bereits auf ihre schwierige Lage hin. Sie fordern mehr Unterstützung ein, um nicht als die Verlierer aus der Virus-Krise hervorzugehen. Foto: Dehoga Sachsen
Region. Der Branchenverband Dehoga kämpft weiter für Sachsens Gastronomen. Zur Stunde machen in Dresden Gastwirte aus dem gesamten Freistaat vor der Frauenkirche mit leeren Tischen und Stühlen auf ihre prekäre Situation aufmerksam. Auch der Dehoga Hotel- und Gaststättenverband Sachsen wollte sich an der Aktion beteiligen. Hintergrund ist die Verlängerung der Allgemeinverfügung, wonach aufgrund der Corona-Krise Gaststätten und Hotels auf nicht absehbare Zeit geschlossen bleiben. Darüber muss die Landesregierung allerdings noch entscheiden.
Nachdem jüngst schon eine Plakataktion ins Leben gerufen wurde, gab es nun auch ein Treffen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und weiteren Vertretern der Landesregierung. „Unsere wichtigsten Forderungen sind die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie auf sieben Prozent, ein Rettungsfonds für die Branche vergleichbar dem Rettungsfonds für die Landwirtschaft 2018, Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld, Kurzarbeitergeld für Azubis auch in den ersten sechs Wochen und Zuschüsse statt Darlehen für die Branche“, erklärte in dem Zusammenhang Hauptgeschäftsführer Axel Klein. Und er fügte hinzu: „Wir rechnen jetzt mit schneller Bewegung bei diesen Themen sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene.“ Zuschüsse für Azubis zum Kurzarbeitergeld seien von den Entscheidungsträgern bereits in Aussicht gestellt worden.
Der Freistaat will den Angaben vom Freitag zufolge außerdem die Sieben-Prozent-Initiative auf Bundesebene unterstützen. Darüber hinaus soll ein Fachberatergremium installiert werden, um schnell wirkungsvolle Lösungen für die Branche zu erarbeiten und umzusetzen. „Wir kämpfen gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern für eine Lösung und werden diese einfordern“, bekräftigte Axel Klein. „Uns geht es darum, den Mittelstand als Motor des Tourismus und der Wirtschaft zu erhalten, Auszubildenden ihren Ausbildungsplatz und Zehntausende Fachkräfte vor der Arbeitslosigkeit zu retten.“