Gedenkstätte Großschweidnitz: Rundgang per Audioguide
Im Hintergrund des Audioguide ist das Denkmal auf dem Anstaltsfriedhof zu sehen. Foto:StSG
Großschweidnitz. Besucher der Gedenkstätte Großschweidnitz können seit diesem Jahr das Friedhofsgelände und die ehemalige Pathologie der Landesanstalt Großschweidnitz selbstständig per Audioguide erkunden.
An 13 Stationen erfährt man mehr über die Geschichte des Friedhofes und die Nutzung während der NS-Krankenmorde. Wer waren die dort bestatteten Menschen? Gab es Grabsteine? Warum gibt es ein separates „Ausländerabteil?“ Fanden im Pathologiegebäude, in dem sich heute die Gedenkstätte befindet, Untersuchungen statt? Auf all diese Fragen gibt der Audioguide Antworten. An ausgewählten Stationen werden auch Biografien erzählt – zum Beispiel die von Elli Helm. Nach ihrem Tod 1944 in Großschweidnitz besuchte die Mutter ihr Grab und beschrieb, welcher Anblick sich ihr bot: „Kein Grab oder eine Andeutung. Nur festgetretener Boden und alles lief darüber hin.“ Das Zitat ist heute auf den Namenstafeln zu lesen.
Der Rundgang dauert etwa 45 Minuten und ist barrierefrei. Der Audioguide ist kostenlos und kann auf jedem handelsüblichen Smartphone heruntergeladen und genutzt werden. Dazu ist die Installation der kostenfreien App „Hearonymus“ notwendig (über Google Play Store und App Store). Er ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar.
Der Audioguide entstand im Rahmen des Programms „Sehnsucht nach Freiheit“.