Glas und Windräder als Millionengräber für Vögel
Kurz vor der Kollision – Ausschnitt aus Ausstellungsplakat
Görlitz. Das Görlitzer Senckenberg-Museum hat die Sonderausstellung „Vorsicht! Glas! Unsichtbare Gefahr für unsere Vögel“ eröffnet.
Glas steht in der modernen Architektur für Transparenz, Eleganz und Offenheit. Für Vögel ist es oft eine tödliche Gefahr.
„Das stille Massensterben hat neben freilaufenden Katzen dramatische Auswirkungen auf die Vogelpopulationen und gefährdet die Vielfalt unserer Natur“, betont das Museum. Geschätzt werde, dass in Deutschland jährlich 100 bis 115 Millionen Vögel durch Scheibenanflüge ums Leben kommen.
Die Ausstellung lenkt darauf den Blick und zeigt zugleich „innovative und ästhetische Lösungen“. Die Ausstellung zeigt Vögel, die nach tödlichen Kollisionen in die Museumssammlung gelangten und für wissenschaftliche Zwecke präpariert wurden – darunter befinden sich sogar Großvögel wie Adler und Störche. Skelette zeigen die schweren Knochenfrakturen. Neben dem Thema Glaskollisionen behandelt die Ausstellung auch das Unfallrisiko bezüglich Zusammenstößen mit Fahrzeugen und Zügen, Elektroleitungen sowie Rotorblätter von Windenergieanlagen. Letzteres betrifft auch Fledermäuse. „Vorsicht Glas!“ basiert auf der Ausstellung „Der Preis des Glases – Vogelschlag an Glasfassaden“ der Technischen Universität Dresden. Die Ausstellung ist bis zum 5. Mai 2024 zu sehen.