Görlitzer Augenklinik mit neuem Verfahren
Igor Prusiecki, Chefarzt der Augenklinik, führte hier einen mikro-invasiven Eingriff durch. Foto: Katja Pietsch/Klinikum Görlitz
Görlitz. Mit der Einführung des neuesten Verfahrens, der „Viscokanaloplastik ab interno mit dem OMNI-System“ erweitert die Augenklinik des Klinikums Görlitz ihr Spektrum – laut Eigenwerbung – „an modernen, schonenden und risikoarmen Eingriffen“ bei der Behandlung des Grünen Stars.
Der Grüne Star ist eine Erkrankung, die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Der Hauptfaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv beschädigt. Dieser erhöhte Druck entsteht, wenn die Flüssigkeit (Kammerwasser), die das Auge normalerweise umspült, nicht richtig abfließen kann. Trotz medikamentöser Therapien ist in manchen Fällen ein operativer Eingriff notwendig, um den fortschreitenden Schaden am Sehnerv zu stoppen. Techniken helfen dabei, die Patienten schonender zu behandeln. Bei diesen sogenannten mikro-invasiven Eingriffen verwenden die Ärzte winzige Geräte oder Implantate, um den Augeninnendruck bei Glaukom zu senken. Die Görlitzer Augenklinik bietet nun drei dieser modernen Verfahren an.
Bereits 2016 führte die Augenklinik des Klinikums Görlitz die „Trabektomie“ ein. Hierbei wird die Flüssigkeit im Auge über einen kleinen Schnitt in der Hornhaut abgeleitet. Das senkt sanfter den Augendruck als ältere Verfahren, so die Klinik. 2022 erweiterten die Ärzte das Angebot um das Miniject-Verfahren. Bei diesem wird ein kleines Implantat eingesetzt, um den dauerhaft erhöhten Augeninnendruck effektiv zu senken. Das neueste Verfahren wird seit wenigen Tagen angewendet – die „Viscokanaloplastik ab interno mit dem OMNI-System“. Hier wird mittels eines Mikrokatheters der natürliche Abflusskanal des Auges erweitert, um den Flüssigkeitsabfluss zu verbessern. Die natürlichen Abflusswege des Auges bleiben erhalten, was zu einer schnelleren Genesung und weniger Nachsorge führen soll. Alle drei mikro-invasiven Eingriffe sollen nach Informationen der Augenklinik wirksam und risikoarm sein. Die Patienten würden sich schneller erholen.
Die verschiedenen Verfahren stünden dabei nicht im Wettbewerb zueinander. „Sie ergänzen sich und können je nach individueller Ausgangssituation der Patienten eingesetzt werden“, sagt Chefarzt Igor Prusiecki. Sollte eine Methode nicht den gewünschten Erfolg bringen, bestehe die Möglichkeit, auf eine andere Methode umzusteigen, da sie über unterschiedliche Abflussmechanismen den Augeninnendruck senken. Chefarzt Igor Prusiecki betont: „Die Einführung der ,Viscokanaloplastik ab interno mit dem OMNI-System’ ist ein weiterer Meilenstein in unserer Bemühung, unseren Patienten modernste und schonendste Behandlungsmethoden anzubieten.“
Noch in diesem Jahr plant die Augenklinik, eine weitere Methode zur Behandlung weit fortgeschrittener Glaukome einzuführen.