Grenzen des Dialogs bei der Migrationsdebatte erreicht?
Solidaritäts-Demonstration der Linken an der Altstadtbrücke Foto: Matthias Wehnert
Görlitz. Nicht allein Corona spaltet die Gesellschaft. Auch der Umgang mit Migranten, die auf der Weißrusslandroute über Polen nach Deutschland streben, kann in seiner Bewertung unterschiedlicher nicht sein, wie zuletzt AfD und Linke durch unterschiedliche Aktionen bewiesen.
Auf seiner Homepage fasste der Görlitzer AfD-Landtagsabgeordnete Sebastian Wippel eine Plakataktion in Görlitz und Berlin wie folgt zusammen: „Eine Vielzahl sächsischer Patrioten zeigte mit einem massiven Banner sowohl vor dem Brandenburger Tor als auch später hier in Görlitz Präsenz, um ihre Solidarität und insbesondere Ihren Dank gegenüber der polnischen Regierung auszusprechen.“ Größer noch als in Görlitz war die Aufmerksamkeit, als Wippel mit Mitstreitern das gleiche Plakat auch in der Warschauer Innenstadt präsentierte, auf dem es heißt: „Wir danken der polnischen Regierung für den Schutz Deutschlands und Europas.“
Wenig darauf verkündeten die Linken auf der Görlitzer Altstadtbrücke „Solidarität kennt keine Grenzen“. Auch diese Aktion war örtlich mehrgleisig angelegt, denn zeitgleich riefen die Linken auch an den Grenzübergängen in Bad Muskau, Ostritz und Zittau zu Sachspenden für Migranten auf, so für geladene Powerbanks, Winterschlafsäcke, Socken und Unterwäsche, Winterschuhe und Taschenlampen. Diese würden an den „Wir packens an e.V.“ weitergegeben, der diese an Unterstützer in Polen weiterreiche.
Weißrussland hat nach Angaben der polnischen Regierung vom Mittwoch Migranten mit Bussen aus einem behelfsmäßigen Lager an der Grenze geholt. Menschen in vierstelliger Anzahl harren seit dem 8. November unmittelbar an der Grenze aus. Polens Premier Mateusz Morawiecki warnte am Donnerstag, 18. November, in der Bild vor 50 Millionen weiteren Flüchtlingen aus dem Nahen Osten.