Grünes Licht für zwei wichtige Bauvorhaben
Grundsätzlich sind die Stadträte gespalten in ihren Ansichten über Sinn und Unsinn eines Kreisverkehrs. Foto: Archiv
Bautzen. Wird die Vogelkreuzung in einen Kreisverkehr umgewandelt oder nicht? Voraussetzung dafür wäre der Kauf des Eckgebäudes an der besagten Kreuzung, welches dann abgerissen werden könnte. Der Erwerb des betreffenden Hauses war Gegenstand einer lebhaften Diskussion im Stadtrat. Denn obwohl das Gebäude wohl wesentlich weniger wert ist, fordert der Eigentümer 850. 000 Euro.
Steffen Tech vom Bürgerbündnis sagte, für die zu erwartenden zweifelhaften Effekte eines Kreisverkehrs sei der Kaufpreis zu hoch. Außerdem wollte er wissen, ob der Kreisel tatsächlich bis 2027 fertiggestellt sein muss. Oberbürgermeister Karsten Vogt bejahte dies, die Städtebauförderung stünde nur bis Ende 2027 zur Verfügung. Für den Betrag von 850.000 Euro gab es keine Mehrheit. Per Geschäftsordnungsantrag wurde der Vorschlag eingebracht, die Kaufsumme auf 600 000 Euro zu drücken.
Dieser Vorschlag fand dann eine Mehrheit. Mit dieser Summe kann die Stadt nun erneut in Verhandlungen mit dem Eigentümer treten. Grundsätzlich sind die Stadträte aber gespalten in ihren Ansichten über Sinn und Unsinn eines Kreisverkehrs an dieser Stelle. Als Gegenargumente wurde unter anderem angeführt, dass durch den im Gegensatz zum Schliebenkreisel viel stärkeren Fußgängerverkehr der fließende Verkehr viel öfter ins Stocken kommen könnte. Auch die Zufahrt zum Kornmarkt-Center könnte in Spitzenzeiten, wie zum Beispiel beim Weihnachtsgeschäft, staubildend wirken. Befürworter des Kreisels hoffen, dass der Vekehr in der Innenstadt dadurch beruhigt werden könnte.
Spreebrücke
Denkbar knapp fiel die Entscheidung über den Fortgang der Arbeiten für das Projekt „Spreetor“ aus, welches nicht nur den Stadtrat, sondern eigentlich die ganze Stadtgesellschaft schon seit Monaten in zwei gegnerische Lager spaltet. Letztlich sprach sich eine knappe Mehrheit von 16 Stadträten dafür aus, die Eigenmittel der Stadt in den Haushalt 2024 einzustellen, als Voraussetzung dafür, dass der Projektvorschlag bei der Sächsischen Agentur für Strukturwandel (SAS) eingereicht werden kann. Das bedeutet noch lange nicht, dass die Spreebrücke tatsächlich auch gebaut werden kann, denn die SAS entscheidet erst im kommenden Frühjahr über den Antrag. Auf Antrag des Bürgerbündnisses wurden vor der Abstimmung als Sachverständige Carsten Ehrlich und die City-Managerin Annett Scholz-Michalowski gehört. Carsten Ehrlich erklärte, dass es eine sehr schlanke Brücke sei, von der ein Drittel optisch im Protschenberghang verschwindet. Und er betonte, dass die Brücke barrierefrei sein werde. Annett Scholz-Michalowski sagte, sie habe den Eindruck, dass viele Einzelhändler für das Projekt seien, jedoch sei die Meinung insgesamt aber auch gespalten. Man müsse die Nachnutzung des Sorbischen Museums im Blick behalten (vielleicht als Hotel?) Aus ihrer Sicht sei das Projekt ein gutes Marketinginstrument für die Stadt.
Während der Bürgerfragestunde hatte zum wiederholten Mal Theaterintendant Lutz Hillman das Wort ergriffen: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ zitierte er Luther. Er sei der Überzeugung, dass das Projekt gut für die Stadt ist. Es werde eine Entscheidung getroffen, die lange nachhallen werde. Man müsse immer das Ganze im Blick haben.