Grundschulen und Kitas sollen wieder öffnen dürfen
An Grundschulen soll in Kürze wieder Leben in die verwaisten Unterrichtsräume zurückkehren. Das Sächsische Kultusministerium will dafür noch in dieser Woche die Weichen stellen. Foto: Symbolbild
Region. Die Landesregierung in Dresden plant den nächsten vorsichtigen Öffnungsschritt. Ab Montag, 15. Februar, werden nach Angaben des Sächsischen Kultusministeriums die Grundschulen und Kindertageseinrichtungen im eingeschränkten Regelbetrieb wieder öffnen. Gleichzeitig soll für die betroffenen Erst- bis Viertklässler die Schulbesuchspflicht bis auf weiteres aufgehoben werden. Eltern können damit selbst entscheiden, ob sie ihre Schützlinge zur Schule schicken.
„Im Interesse der Kinder und auch der Familien haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Wir gehen vorsichtig den nächsten Schritt, müssen aber die Infektionszahlen weiterhin im Blick behalten. Sollte das Infektionsgeschehen erneut zunehmen, können Bildungseinrichtungen auch wieder geschlossen werden“, machte Minister Christian Piwarz nach der heutigen Kabinettssitzung deutlich. Allerdings müssen Schüler der weiterführenden Schulen noch in häuslicher Lernzeit verbleiben. Schüler der Abschlussklassen hingegen dürfen nach wie vor die Bildungseinrichtungen besuchen.
Weitere Schritte werden den Angaben zufolge von den Ergebnissen der Bund-Länder-Gespräche am Mittwoch abhängig gemacht. Endgültig beschlossen werde der Fahrplan am kommenden Freitag in einer erneuten Kabinettssitzung. Zuvor werde sich das Kabinett am Mittwoch nach den Bund-Länder-Beratungen mit einer neuen Corona-Schutzverordnung befassen, die am Donnerstag im Landtag beraten werden soll.
Eingeschränkter Regelbetrieb für Grundschulen und Kindertageseinrichtungen bedeutet die strikte Trennung von Gruppen und Klassen mit festen Bezugspersonen, sagte indes ein Ministeriumssprecher. Die Kinder sollen auch außerhalb der Gruppen- und Klassenräume auf dem Gelände der Einrichtung nicht aufeinandertreffen. Eine entsprechende Regelung zum eingeschränkten Regelbetrieb gab es bereits im vergangenen Frühjahr.
Derweil berichtet heute der Nachrichtensender n-tv auf seiner Internetseite, dass die baldige Öffnung von Schulen und Kitas aus Sicht von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey dringend notwendig sei, weil die jetzige Belastung im Lockdown in manchen Familien in Richtung Kindeswohlgefährdung gehe. „Wir haben noch etwa zehn Wochen, die wir überbrücken müssen. Da kann man nicht die Antwort geben: Es bleibt alles zu“, sagte die Berliner SPD-Landesvorsitzende demnach im NDR. Der Druck sei enorm. „Wir sehen gerade in sozialen Brennpunkten Verluste an Bildung, depressive Verstimmungen und Vereinsamung. Dem müssen wir entgegentreten.“