Gute Absichten und Null-Null-Nummer
Waren zuletzt zunehmend Zugtoiletten ausgefallen, lasen Weihnachtsmarktbesucher vandalismusbedingt an den Bahnhofstoiletten die ’Visitenkarte’ von der Schließung nach 17.30 Uhr. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz. Heiko Klaffenbach, Leiter des Bahnhofsmanagements Dresden, OB Octavian Ursu sowie Vertreter des Kommunalen Präventionsrates, der DB Sicherheit GmbH, von Polizeidirektion und Polizeirevier in Görlitz sowie von Bundespolizei, der ODEG und Trilex/Länderbahn unterzeichneten im Dezember eine entsprechende „Vereinbarung über eine Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft für den Bahnhof Görlitz“.
Koordination vieler Träger
„Mit koordinierter Präsenz der Sicherheits- und Ordnungskräfte wollen wir die in der Vergangenheit vermehrt aufgetretenen Diebstähle, Verunreinigungen und Sachbeschädigungen verhindern“, betont Oberbürgermeister Ursu zu gemeinsamen Bemühungen. Doch viele Köche sind auch nicht ganz einfach koordinierbar. „Mit der Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft werden ab Januar 2024 das Ordnungsamt der Stadt Görlitz und DB Sicherheit, unter Beachtung des jeweiligen Hausrechts im Rahmen gesetzlicher Vorschriften und der Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit, im Bahnhof und im Bahnhofsumfeld koordiniert tätig“, produzierte die Pressestelle des Rathauses zunächst einen ordentlichen Bandwurmsatz, ehe die Deutsche Bahn einigen Honig um den Bart geschmiert bekam: „Zusätzlich zur künftig verbesserten Sicherheit für die Reisenden, war die DB in den vergangenen Jahren auch aktiv, um die Aufenthaltsqualität im Bahnhof zu erhöhen.“ Bei schwerwiegenden Verstößen würden, wie auch in der Vergangenheit, die Landes- und Bundespolizei hinzugezogen.
Der Vertragsunterzeichnung am 12. Dezember folgte zunächst jedoch erst einmal die Zeit, in der nicht wenige auswärtige Gäste des Schlesischen Christkindelmarktes vor dem Sprung in den Zug nach Hause im Bahnhof zunächst vor verschlossenen Toilettentüren standen und von einem wichtigen Grundbedürfnis nach Genuss des ein oder anderen Glühweins ausgeschlossen waren. Die „attraktive Visitenkarte Bahnhof“, von der Heiko Klaffenbach sprach, musste sich zunächst hinter der Bemerkung verstecken, in die Renovierung des Bahnhofes würden Bund, Freistaat und DB 33,5 Millionen Euro stecken.
Bis Ende 2025 werde das komplette Dach, dessen Träger, die Oberlichter, die Treppeneinhausungen und die bekannten grünen Fenster erneuert. Außerdem baue die DB einen weiteren Aufzug. Damit seien alle drei Bahnsteige barrierefrei zugänglich. Gut angenommen wurde bislang die 2022 errichtete Fahrradstation im Fußgängertunnel.