Hainewalder Schloss: Viel Neues in „Sanssouci“
Einen imposanten Anblick bietet der Schlossturm mit seiner wiederhergestellten Krone. Foto: privat
Staunen und Begeisterung löste das kunstvoll verlegte Parkett im Grünen Salon des Schlosses Hainewalde aus. Foto: privat
Hainewalde. Wer im Abstand von etwa zwei Jahren nach Hainewalde kommt, um das dortige Schloss – gern auch als Oberlausitzer Sanssouci bezeichnet – zu besichtigen, kann jedes Mal erleben, wie sich das Riesengebäude wandelt. Der diesjährige Tag des offenen Denkmals bildete wieder eine willkommene Gelegenheit, um sich bei einer Führung von den (diesmal doch recht bedeutsamen) Fortschritten zu überzeugen. Der größte, auch von außen augenfällige Unterschied offenbart sich beim Anmarsch von Norden über die frühere Kutschenallee: Der Turm hat seit Juni 2020 seine Krone wieder. Viel ist darüber aktuell geschrieben worden, deshalb sei dies hier nur kurz erwähnt.
Doch mindestens genauso bemerkenswert ist, was sich unter dem Turm offenbart – der liebevoll restaurierte Nordanbau, zuweilen auch als Nordportal bezeichnet. Jahrzehntelang war er nicht begehbar und Sinnbild für den schleichenden Verfall des historischen Gemäuers. Jetzt erstrahlt der Anbau in reinweißer Pracht, von der sich die wiederhergestellten Sgraffitoarbeiten reizvoll abheben. Dies ist umso bemerkenswerter, da gerade dieser Gebäudeteil vor seiner Sanierung als besonders gefährdet und vom Verfall bedroht galt.
Doch auch im Inneren des Schlosses ist die Zeit nicht stehengeblieben. Im Mai dieses Jahres hatten die „Parkettleger on Tour“, eine Vereinigung von Handwerkern, die deutschlandweit die ganze Vielfalt des Parkettlegerberufes präsentieren wollen, im Schloss Hainewalde Station gemacht. „Ein Riesenglück für uns, denn so kamen der Grüne Salon und das Balkonzimmer zu meisterhaft verlegten Parkettfußböden“, so Arno Gellrich vom Schlossverein, der mehrere Führungen übernahm.
Im Mittelpunkt der Darstellungen steht die sächsische Freimaurerbewegung, deren Logen sich mit ihren Wappen präsentieren, darunter auch die Zittauer Loge „August zu den 3 Zirkeln.“ All die Pracht kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zukunft des Hainewalder Schlosses noch immer ungeklärt ist. Und dennoch gilt damals wie heute der einst geprägte Spruch: „Jeder Euro für das Schloss Hainewalde ist ein Euro für die Oberlausitz.“ In diesem Zusammenhang steht auch die vor wenigen Tagen vom Landtagsabgeordneten Stephan Meyer (CDU) überbrachte Nachricht, dass es Geld aus dem ehemaligen SED-Vermögen gibt, um den Westflügel für eine Nutzung als Café herzurichten.