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Hausmeisterin hält früheren Zittauer Knast in Schuss

Hausmeisterin hält früheren Zittauer Knast in Schuss

Die Hausmeisterin Daniela Beyer schaute hier im Zittauer Gefängnis nach dem Rechten. Foto: privat

Die Dreharbeiten einer Produktionsfirma aus der Schweiz für die mittlerweile vierte Staffel „Lost Place“ auf ProSieben am Montag, 13. März, und am Dienstag, 14. März, im früheren Zittauer Gefängnis rufen auch die Hausmeisterin des längst verwaisten Knastes Daniela Beyer aus Zittau auf den Plan. 

Zittau.
„Ich bin an beiden Tagen kurz vor Ort, um das Gefängnis aufzuschließen und später, wenn alles durch ist, wieder zuzuschließen“, sagt die 37-Jährige. Das Gefängnis sei mit einem modernen Zylinderschloss ausgestattet, wie es heutzutage jede Tür habe. 

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In den Küchenschränken der Großküche stapelt sich noch das Geschirr. Foto: Steffen Linke

Daniela Beyer und ihr Mann sind seit einigen Jahren für den früheren Knast zuständig. Damals sei eine Stelle als Hausmeister für dieses Objekt gesucht worden. „Wir schauen immer wieder vor Ort vorbei, ob alles in Ordnung ist und nehmen jegliche anstehenden Termine wahr“, erklärt sie. Wie eben jetzt bei den Dreharbeiten jener Schweizer Produktionsfirma, mit Handwerkern oder bei anderen Angelegenheiten. 

Die beiden betreuen unter anderem den Parkplatz, pflegen je nach Möglichkeiten das Objekt, führen kleine Reparaturen aus und beseitigen im Umfeld Unkraut. Dafür gibt es für das Hausmeisterehepaar auch eine Aufwandsentschädigung. „Darüber sind wir auch sehr froh“, sagt sie.  Daniela Beyer war anfangs sehr neugierig, wie das frühere Gefängnis wohl innen aussehen mag? Mittlerweile kennt die zierliche Frau das Gebäude quasi wie ihre Westentasche.

Medien und Wasser liegen im Haus längst nicht mehr an. Nur der Lichtschein strahlt durch die vielen vergitterten Fenster. Die Farbe blättert und der Putz bröckelt an manchen Stellen von den Wänden. Insgesamt gibt es auf drei Stockwerken circa 80 Zellen in verschiedenen Größenordnungen – jeweils ganz schlicht ausgestattet mit Gitterbett, Kipptisch, Stuhl, Waschbecken, Toilette, Spiegel und Lüfter. Im gemeinschaftlichen Duschraum stechen die altehrwürdigen Kacheln und die Seifenhalter ins Auge. 

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Die Zellen im früheren Zittauer Gefängnis sind ganz schlicht ausgestattet. Foto: Steffen Linke

In der Großküche befindet sich noch historisches Inventar. In den dortigen Schränken stapelt sich das Geschirr. Den Heizungsraum durchziehen Rohre, Ventile, Messgeräte und große Kesselanlagen. Der frühere Ausgangsbereich der Häftlinge ist mittlerweile von Gestrüpp zugewuchert. Die Immobilie ist nach Meinung von Daniela Beyer – abgesehen vom Dach – in einem guten Zustand. 

Ihren Kontakt zum Verwalter der Liegenschaft in Berlin beschreibt die engagierte Hausmeisterin als sehr gut: „Ich kann mich jederzeit dorthin wenden. Genauso ist es auch andersherum.“ 

Das alte Gefängnis in Zittau ist schon vor einiger Zeit verkauft worden. Der Eigentümer hat wohl demnächst vor, das Dach der Immobilie zu reparieren und weitere Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen, weil das Haus von geschichtlichem Wert ist. Ein künftiges Nutzungskonzept für das Gebäude gibt es in dem Sinn nicht. Seit 1980 sitzt im Zittauer Knast kein Häftling mehr ein. Übrigens: Anfangs besagte Sendung über das Zittauer Gefängnis soll an einem Tag im Mai zwischen 17.00 und 18.00 Uhr auf ProSieben ausgestrahlt werden. Der konkrete Termin dafür steht noch nicht fest. 

Steffen Linke / 11.03.2023

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Kommentare zum Artikel "Hausmeisterin hält früheren Zittauer Knast in Schuss"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Elfi schrieb am

    Kann man dieses besichtigen?

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