Heimische Tiere wie Exoten im Blick
Tierpfleger im Görlitzer Tierpark mit einer Auswahl neugeborener Lämmer. Foto: Catrin Hammer
Görlitz. Der Streichelhof des Görlitzer Tierparks steht derzeit im Zeichen tierischen Nachwuchses: Trotz Schnee und Kälte sorgen zahlreiche Lämmer der gefährdeten Haustierrassen Thüringer Waldziege und Rauwolliges Pommersches Landschaf für reges Treiben. Die Jungtiere tollen und spielen ausgelassen auf der Anlage. Sollte das Wetter einmal zu ungemütlich werden, können sie sich jederzeit in den warmen Stall zurückziehen. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist der erste Einsatz von Schafbock Henry, wie Tierparkinspektorin Steffi Späthe erklärt: „Henry, der im vergangenen Jahr aus dem Tierpark Herford zu uns kam, ist der erste gekörte Herdbuchbock, der bei uns für Nachwuchs sorgt. Seine bisherige Bilanz ist beeindruckend: Alle geborenen Lämmer sind kräftig und gesund“, ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der bedrohten Rasse.“ Weitere Jungtiere werden erwartet und sind für Besucher erlebbar.
Neben heimischen Tieren bekennt sich der Tierpark 2025 aber auch wieder zum Artenschutz exotischer Tiere. Das Gürteltier ist „Zootier des Jahres 2025“ – an dieser Initiative ist auch der Tierpark Görlitz beteiligt. Ziel der Kampagne der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) ist es, auf die Bedrohung der Gürteltiere aufmerksam zu machen und ihren Schutz zu fördern.
Gürteltiere gelten als „Ökosystemingenieure“, indem sie Böden auflockern und Unterschlupf für andere Tierarten schaffen. Der Tierpark Görlitz unterstützt eine Kampagne in Brasilien, wo Konflikte mit Imkern durch „gürteltiersichere“ Bienenstöcke entschärft und fragmentierte Landschaften wieder verbunden.
Ob heimische Tiere oder Exoten: Die Inventur zum Jahreswechsel im Zoo hat jedenfalls einen Bestand von 739 Tieren in 87 Arten erfasst – 104 mehr als im Vorjahr, hauptsächlich durch Nachzuchten bei Sittichen, Reptilien und Kleinnagern.