Hentschke-Betriebsrat sucht das Gespräch
Auf Baugeräte der Bautzener Firma Hentschke Bau sind in der Vergangenheit mehrmals Brandanschläge verübt worden. Noch immer sucht die Polizei nach den Tätern. Foto: Archiv
Bautzen. Nach wiederholten Anfeindungen gegen seinen Arbeitgeber – die Hentschke Bau GmbH - reicht es dem Betriebsrat: Er will das Gespräch mit Vertretern aus Politik und Medien suchen. Damit reagiere das Gremium auch auf die, wie es Betriebsratsvorsitzender Mirko Wappler formulierte, wiederholt einseitige Berichterstattung. „Wir beabsichtigen, den politischen Dialog in der Region und in Bezug auf unseren Arbeitgeber zu verbessern und zu intensivieren“, sagte der Chef der Arbeitnehmervertretung in dem Zusammenhang. „Dafür möchten wir ein regelmäßiges Dialogforum schaffen, in dem mit- statt übereinander gesprochen wird, gerne auch auf einer der zahlreichen Baustellen oder in einem moderierten Format.“ Gleichzeitig mahnte er an: „Es muss eine neue persönliche Diskussionskultur einkehren – vor allem im Interesse der Beschäftigten. Brandanschläge, Drohungen und Sachbeschädigungen machen etwas mit den Kolleginnen und Kollegen. Häufig werden sie mit negativen Aussagen konfrontiert. Es beschäftigt die Menschen, es beschäftigt uns alle.“
Das Bautzener Unternehmen und dessen Geschäftsführer Jörg Drews seien immer wieder Teil kontroverser öffentlicher Debatten. Sogar prominente Politiker würden sich einmischen. „Die Medien berichten fleißig, zumeist jedoch einseitig und ohne objektives Wissen“, fügte Mirko Wappler hinzu. Gewünscht seien jedoch Dialoge auf Augenhöhe, „die zu einem realistischen Bild über die Hentschke Bau GmbH führen und die auch das unternehmerische, technologische und soziale Engagement würdigen“.
In der Vergangenheit war die Baufirma wiederholt zum Anschlagsziel geworden. Mehrere Baugeräte und Fahrzeuge brannten nieder, Sachbeschädigungen und persönliche Anfeindungen seien fast tägliche Begleiter, so der Betriebsratschef. Noch immer sucht die Polizei nach den Tätern. Diese werden in der linken Szene vermutet. Auch der Geschäftsführer selbst sah sich in der Vergangenheit sehr oft medialer Kritik ausgesetzt. Kurz vor Weihnachten gipfelte das Ganze schließlich in einer Morddrohung. Laut Mirko Wappler griffen daraufhin politische Akteure in die Debatte ein und „äußerten sich scheinbar nur auf Basis ideologisch einseitiger und eindimensionaler Informationen“. Dem sollen nun nach dem Willen der Arbeitnehmervertretung persönliche Gespräche zur Aufklärung folgen. Das Unternehmen beschäftigt rund 700 Frauen und Männer.
Kommentare zum Artikel "Hentschke-Betriebsrat sucht das Gespräch"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Ein Unternehmer mit Ideal, Durchblick, Augenmaß und sozialer Verantwortung. Die Mitarbeiter wissen das aber nicht nur die! Nur die Fallhöhe der Medien ist hier überhaupt noch diskutabel.
Dank an den Betriebsrat für diesen Appell. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Schlimm, dass in Bautzen durch interessierte Kreise ein derartiges Hassklima herbeigeführt wurde. Leider trat die sächsische Justizministerin dem nicht entgegen, sondern signalisierte gar ein gewisses Verständnis.
Ja, der Kampf gegen rechts ist viel wichtiger, da ist das linke Lager nicht so wichtig. In vielen Medien wird ja auch kaum über die Linksterroristen berichtet?
Auto und Baumaschinen werden angezündet usw. In Leipzig, Berlin, Hamburg... man stelle sich vor das wären die Rechten?
Und dann ist das noch eine Firma aus Sachsen, wo es ja nur Nazis gibt?