Hindernis „Doppelstadt" Görlitz bei Gefragt - gejagt
Für Bibliothekar und „Jäger“ Klaus Otto Nagorsnik war bei „Gefragt gejagt“ (ARD) das Rätsel lösbar. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Hamburg. In der beliebten ARD-Vorabendquizsendung „Gefragt gejagt“ verfügen die Kandidaten und ihr Kontrahent gemeinhin über ein gutes Maß an Allgemeinbildung. Die Frage, welche von drei Stadthälften nicht Teil einer deutsch-polnischen Doppelstadt sei, warf am Dienstag unter Einschluss von Ost-Görlitz (Zgorzelec) dann jedoch einige Probleme auf. Während die Kandidatin aus Mainz nur raten konnte, tat sich Moderator Alexander Bommes, der sonst dazu neigt vieles fast künstlich Englisch oder Französisch auszusprechen, sichtlich ebenso schwer und verhunzte die Aussprache von Zgo-rzelec ebenso wie bei den beiden weiteren Optionen Cieszyn (Teschen) und Slubice (Frankfurt/Oder-Dammvorstadt). Quizexperte (im Spiel „Jäger“ genannt) Klaus Otto Nagorsnik legte sich zwar richtig auf das zwischen Polen und Tschechien geteilte schlesische Teschen fest, „korrigierte“ aber die Aussprache von Zgo-rzelec in eine nur andere falsche Form trotz eigenen slawischen Familiennamens. Teschen (polnisch Cieszyn, tschechischer Teil: Cesky Tesin) wies übrigens auch historisch als einzige Stadt ein Völkergemisch auf. Bei der Teilung 1921 aus österreichischer Konkursmasse wohnten dort zu 60,5 Prozent Polen, 31,2 Prozent Deutsche, 6.6 Prozent Juden, aber nur 1,3 Prozent Tschechen. Dass der südliche Teil mit dem Bahnhof dennoch an die damals neue Tschechoslowakei fiel, war dem Umstand geschuldet, dass die Bahnstrecke von Ostrau (Os-trava) gen Slowakei unerlässlich für die Verbindung der tschechischen und slowakischen Landesteile erschien.
Kommentare zum Artikel "Hindernis „Doppelstadt" Görlitz bei Gefragt - gejagt"
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Ja, was soll man den vom Westen erwarten.........