Historisches Filmspecial auf der Zittauer Freilichtbühne
Einmarsch der gesamtdeutschen Mannschaft in das Olympiastadion von Tokio 1964. Bildquelle: Zentrum deutsche Sportgeschichte/Bestand Fräsdorf
Zittau. Das Podiumsgespräch um 20.30 Uhr mit Thomas Grimm (Zeitzeuge TV und Regisseur) und der Zittauer Gewichtheber-Ikone Werner Dittrich (1964 Teilnehmer an den Olympischen Spielen) moderiert Dr. René Wiese vom Zentrum deutsche Sportgeschichte. Zum Film „Die kalten Ringe“ ab 21.30 Uhr heißt es inhaltlich: Im Jahr 1964 finden in Tokio die ersten Olympischen Sommerspiele in Asien statt. So gut wie verloren im Gedächtnis der Gesellschaft ist die Tatsache, dass für die Spiele 1964 in Tokio letztmalig eine gesamtdeutsche Mannschaft antreten musste. Bereits 1956 und 1960 mussten die Deutschen in Ost und West unter Zwang des IOC ein gemeinsames Team bilden. IOC-Präsident Avery Brundage hatte die Vision, dass mit der Kraft des Sports politische Grenzen überwunden werden könnten. Doch mit dem Mauerbau 1961 wird die bisherige olympische Praxis durch die Realität des Kalten Krieges eingeholt. Der Sport wird zu einem Spielball der Politik. Es wird gestritten über Fahnen, Trikots und Hymnen, allein die Zusammenstellung der Olympiamannschaft wird zu einem Politikum. Es gibt ein Hauen und Stechen um jeden Platz, um jeden Wettkampf. Dabei geht es um den prestigeträchtigen Posten des Mannschaftsleiters, dem so genannten Chef de Mission. Wer nach den Ausscheidungen die Mehrzahl der Teilnehmer im Team hatte, durfte dieses Amt bekleiden. Selbst in Tokio nimmt das Gegeneinander nicht ab. Die Querelen zwischen Ost und West werden mit in die Olympiastadt genommen. Der Riss geht quer durch die gesamtdeutsche Mannschaft. Die politische Teilung wird nun auch im olympischen Sport mehr als sichtbar.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.