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Hochsaison im Garten: Kein Igeltod durch Mähroboter

Hochsaison im Garten: Kein Igeltod durch Mähroboter

Igel sind im Frühjahr und Sommer in unseren Gärten auf Nahrungssuche. Foto: Naturzentrale

Region. Im Juni und Juli ist Hochsaison im Garten – Unkraut wird gejätet und der Rasen gemäht. Bei der Rasenmahd benutzen viele Gartenbesitzer einen Mähroboter. Das erleichtert die Gartenarbeit und spart Zeit. Was viele jedoch nicht bedenken: Sie sind eine Gefahr für die Artenvielfalt – Insekten, Kleintiere und auch unseren stacheligen Freund, den Igel.
Igel sind im Frühjahr und Sommer in unseren Gärten auf Nahrungssuche. Treffen sie dabei auf einen Mähroboter, ergreifen sie nicht die Flucht, sondern rollen sich zu einer Kugel zusammen. Die meisten Mähroboter erkennen den Igel so nicht als Hindernis und überrollen ihn. Dabei wird der Igel durch die scharfen Messer regelrecht skalpiert. Er erleidet Schnittverletzungen, kann aber auch ganze Gliedmaßen verlieren. In den meisten Fällen, werden die verletzten Tiere nicht rechtzeitig gefunden, um ihnen zu helfen. Sie schaffen es noch, sich zu verstecken und sterben dann qualvoll an den Verletzungen. Motorsensen oder Freischneider können übrigens ähnliche Schäden verursachen, denn Igel ruhen tagsüber gern in Randbereichen von Hecken oder unter Büschen.

Was kann man also tun?

Es gilt achtsam zu sein, wenn man die stacheligen Kleinen schützen möchte. Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv, daher ist es ratsam, wenn, dann Mähroboter nur tagsüber einzusetzen. Vor Gebrauch sollte der Garten nach Igeln und anderen Kleintieren abgesucht werden. Auch bei der Auswahl des Modells kann man einiges beachten: Einige besitzen Ultraschallsensoren, welche Igel erkennen und ihre Fahrtrichtung ändern. Für Jungigel können sie jedoch trotzdem zur Gefahr werden, denn sie werden aufgrund ihrer Größe oftmals nicht erkannt. Für einige Modelle gibt es auch Igelschürzen zum Nachrüsten. Sie funktionieren wie ein Kuhfänger und schieben das Tier beiseite.
Auch für Insekten und Spinnen sind Mähroboter eine Gefahr. Durch die schnell rotierenden Klingen entsteht ein starker Unterdruck, durch welchen sie angesaugt und getötet werden. Wird der Rasen außerdem zu oft gemäht, treten dominante Gräser in den Vordergrund und Blühpflanzen werden verdrängt. Diese sind jedoch Nahrungsgrundlage für Insekten und diese wiederum für viele Vogelarten.
Am meisten ist den Igeln, und übrigens auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten geholfen, wenn unsere Gärten so naturnah, wie möglich sind. Deshalb gilt: Wenn schon, dann lieber weniger mähen! Mit der Zeit entwickeln sich auch die Blühpflanzen wieder, die an diesen Ort gehören. 

Alternativ kann auch das Anlegen einer Blühinsel sinnvoll und schön anzusehen sein. Dabei wird ein Teil der Wiese stehen gelassen und nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Auf diese Weise können sich Blühpflanzen entwickeln und aussamen. Außerdem haben Tiere gleichzeitig eine Herberge, Versteckmöglichkeit und Nahrungsquelle.

Naturzentrale Bautzen / 07.07.2024

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