Imker haben in Bautzen auch die Wildbienen im Blick
Am östlichen Zipfel des Bautzener Protschenberges ist ein Refugium entstanden, auf dem sich Insekten wohlfühlen sollen. Foto: Carmen Schumann
Die Sponsoren erhielten während der Einweihung je ein Glas Honig aus der Hand des Projektleiters vom Imkerverein, Wolfgang Wagner. Foto: Carmen Schumann
In Bautzen ziehen Imker und Stadtbegrüner an einem Strang. Das Ergebnis ihres gemeinsamen Wirkens ist die Blühfläche für Insekten, die am Sonnabend auf dem Bautzener Protschenberg feierlich eingeweiht wurde.
Bautzen. Am östlichen Zipfel des Bautzener Protschenberges wurde ein Totholzhaufen aufgeschichtet und ein Sandarium, also ein Sandhaufen für im Boden nistende Wildbienen, angelegt. Beides bietet Lebensraum vor allem für Insekten, speziell für Wildbienen.
Damit diese auch Nahrung finden, sind Baume, Sträucher und Stauden angepflanzt worden. Dabei achtete man besonders auf Gewächse, die den Wildbienen schmecken, unter anderem Königskerzen, Nachtkerzen und Malven, sowie zwei Felsenbirnenbäume und zwei Kreuzdornsträucher. Bereits im September gab es einen gemeinsamen Arbeitseinsatz der Stadtbegrüner und des Imkervereins „Unteres Spreetal Bautzen“, um das Areal vorzubereiten.
Am vergangenen Sonnabend nun erfolgten die letzten Handgriffe, bevor in Anwesenheit von Sponsoren die Blühfläche eingeweiht werden konnte. Auch der neue Baubürgermeister Heiko Nowak war gekommen, um den Beteiligten seinen Dank für ihr Engagement auszusprechen.
Initialzündung für das Projekt war ein Vortrag, den der Imkerverein bei den Stadtbegrünern zum Thema „bienenfreundliche Gehölze“ gehalten hatte. Als dann noch die Kreissparkasse im April eine Ausschreibung für bienenfreundliche Projekte herausgab, kam der Stein ins Rollen. Wolfgang Wagner von den Bienenzüchtern und Dr. Matthias Berger von den Stadtbegrünern machten sich für die Idee stark und gewannen nicht nur Mitstreiter, sondern auch Sponsoren. So halfen verschiedene Gewerbetreibende, um die benötigten Materialien heranzuschaffen. Die Sponsoren erhielten während der Einweihung je ein Glas Honig aus der Hand des Projektleiters vom Imkerverein, Wolfgang Wagner. Honig und andere Bienenprodukte verkaufte Regina Frenzel, die frühere Betreiberin des Irrgartens Kleinwelka, die sich nach ihrem Eintritt in den Ruhestand nun der Imkerei zugewandt hat.
Auf der neuen Blühfläche wurden zudem Infotafeln angebracht. Diese informieren über das Anliegen der Initiatoren und über die Sponsoren.
Eine Tafel gibt Auskunft über die Bedeutung der Wildbienen. Denn nur im Zusammenspiel zwischen Honig-und Wildbienen ist eine sichere Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen gewährleistet. Aus diesem Grund engagieren sich die rund 40 Mitglieder des Imkervereins eben auch für die Wildbienen. Denn leider sind viele Wildbienenarten vom Aussterben bedroht, weil sie nicht mehr genügend Nahrung und Nistplätze finden.
Weitere Teilhaber gesucht
Unter diesem Gesichtspunkt ist die gemeinsame Aktion von Bienenzüchtern und Stadtbegrünern von unschätzbarem Wert. Letztere arbeiten übrigens weiterhin an ihrem Projekt „1.000 Bäume für Bautzen“ und hoffen auf weitere Interessenten, die auf ihrem Grundstück einen Baum pflanzen