In der Region der Lebensretter
Markus Michauk, Stefan Schumann und Mike Berger vom DRK (v.l.) begutachten den Defibrillator an der Sparkasse Großpostwitz. Foto: Carmen Schumann
Großpostwitz. Der Basisreanimation bei einem Herz-Kreislaufstillstand, die von jedem durchgeführt werden kann, kommt dabei eine große Bedeutung zu. Von Vorteil ist aber auch eine flächendeckende Verfügbarkeit von automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs).
Stefan Schumann, der Leiter der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen (IRLS), und die Notärztin Dr. Karolin Fiedler-Lust haben als Projektinitiatoren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Landkreise Bautzen und Görlitz diesen Anforderungen gerecht werden. Ein wichtiger Bestandteil des Systems „Region der Lebensretter” ist die direkte Einbindung der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen. Wenn dort ein Notruf wegen eines Herz-Kreislaufstillstands eingeht, geben erfahrene Mitarbeiter nicht nur Anweisungen zur Reanimation, sie lösen gleichzeitig auch die Alarmierung des Rettungsdienstes aus. Das Neue ist nun, dass Ersthelfer in der Nähe des Notfallortes mittels einer App informiert werden. Einer wird zum nächstgelegenen Defibrilator und drei direkt zum Patienten geleitet.Großpostwitz ist Vorreiter und Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Gemeinde hat einen bedeutenden Meilenstein in der notfallmedizinischen Versorgung gesetzt. Bürgermeister Markus Michauk hat sich für das Thema „Region der Lebensretter“ stark gemacht. In Zusammenarbeit mit Dr. Carsten Herkner von der Organisation „Region der Lebensretter”, der Reha-Klinik RehaSalus, der Sparkasse und weiteren Partnern wurden die vorhandenen AEDs erfasst und das System erweitert.
AEDs, von denen jeder 3.500 Euro kostet, sind jetzt bei Reha Salus, bei den Feuerwehren in Rascha und Ebendörfel, an der Sparkasse Großpostwitz sowie an der ehemaligen Sparkasse in Obergurig, das zur Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz gehört, verfügbar. In Großpostwitz steht nun rein rechnerisch ein AED pro 800 Einwohner zur Verfügung.
Die Auswertung der bisherigen Einsätze zeigt, dass die Ersthelfer bei Notfällen in Großpostwitz im Jahr 2024 in weniger als vier Minuten vor Ort waren.
Vom Ablauf in einem solchen Notfall und wie die Zusammenarbeit mit der IRLS funktioniert, machte sich Beigeordnete des Landrates Dr. Romy Reinisch in Großpostwitz im Rahmen eines Pressetermins kürzlich selbst ein Bild. Sie betonte dabei, dass es wichtig sei, das System weiter auszubauen und langfristig im gesamten Landkreis umzusetzen. „Wir sind weiter im Gespräch mit allen Bürgermeistern, damit dieses System in den nächsten Jahren im ganzen Landkreis funktioniert.“ Sie lobte Großpostwitz und sagte „Tue Gutes und rede darüber!“
Dass das System „Region der Lebensretter“ funktioniert, habe sich in Großpostwitz gezeigt, so Bürgermeister Markus Michauk. Nur das gemeinsame Zusammenwirken der Akteure im Ort und in der IRLS sowie die Listung der AEDs im gemeinsamen System der Leitstelle mache die Region sicherer. Die Zahl der Helfer steigt stetig, denn es braucht ein großes Netz von Akteuren, die mitmachen. Aber es dauert natürlich seine Zeit, bis die Betreffenden entsprechend ausgebildet sind.