In der Rüstkammer
Die Besucher der Führung „Bidenhänder, Hakenbüchse, Hellebarde – aus Zittaus Rüstkammer“ bekommen einen Einblick in die Stadtverteidigung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vermittelt. Foto: Jürgen Matschie
Zittau. Am Samstag, 29. September, um 15.00 Uhr, findet im Stadtmuseum Zittau eine Führung „Bidenhänder, Hakenbüchse, Hellebarde – aus Zittaus Rüstkammer“ statt.
In den Sammlungen der Städtischen Museen Zittau schlummert ein Schatz – einer, der lange Zeit im Verborgenen bewahrt wurde und nun der Öffentlichkeit wieder präsentiert wird: eine umfangreiche historische Militariasammlung, vermutlich die größte der Oberlausitz mit hunderten Stangen-, Klingen- und Schusswaffen, mit Helmen, Brustpanzern und Panzerhandschuhen, sogar Kanonen verschiedener Art. Es sind zahlreiche sehr alte und in ihrer Art heute seltene Stücke dabei.
Die Sammlung geht auf die die städtische Rüstkammer zurück, die sich ursprünglich wohl im Rathaus, später im Marstall (heute Salzhaus) befand. Hier lagerten die Waffen und Rüstungen für die städtische Verteidigung, aber auch für die Bewaffnung bei Feldzügen.
Von der Gründung der Stadt bis ins späte 18. Jahrhundert gehörte es zur Pflicht eines jeden Bürgers, die Stadt und sich selbst mit Waffen zu verteidigen. Alle männlichen Bürger waren in die Verteidigung einbezogen, organisiert nach Stadtvierteln und unter der Leitung von berufenen Hauptleuten.
Jost Grunert von der Schützengesellschaft zu Sohland 1860 führt fachkundig durch die Hieb-, Stich- und Schusswaffen und gibt einen Einblick in die Zittauer Stadtverteidigung.