„Indianer ist ein total positives Wort"
Der Tanzgruppe der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ gehören Frauen und Mädchen jeden Alters an. Sie stimmten auf die Winnetou-Premiere ein. Foto: Carmen Schumann
Grund zur Freude hatten die Mitglieder der Spielgemeinschaft „Gojko Mitic“ am vergangenen Sonntag gleich in mehrfacher Hinsicht.
Von links: Landrat Udo Witschas, Oberbürgermeister Holm Große, Ministerpräsident Michael Kretschmer, die Landtagsabgeordnete Patricia Wissel und Uwe Hänchen, Leiter der Spielgemeinschaft. Mit einem symbolischen Banddurchschnitt wurde die runderneuerte Waldbühne freigegeben. Foto: Carmen Schumann
Bischofswerda. Es gab eine Premiere vor ausverkauftem Haus zu feiern, das „Haus“, sprich die Waldbühne, wurde runderneuert und zur Feier des Tages hatte sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer angesagt. Es ist der erste sächsische Ministerpräsident, der den Mitgliedern der Amateurschauspieltruppe die Ehre erwies. „Da haben sie was verpasst“, merkte Michael Kretschmer im Hinblick auf seine Vorgänger an. Und er erzählte, mit welcher Begeisterung er selbst als Kind Indianer gespielt hatte. Jawohl – Indianer! Der Ministerpräsident betonte: „Indianer ist ein total positives Wort und das werden wir uns auch nicht nehmen lassen!“ Daraufhin war ihm starker Beifall des Publikums sicher. Als Erwiderung auf den Dank von Ben Hänchen von der Spielgemeinschaft für die Unterstützung beim Umbau der Waldbühne sagte der Ministerpräsident: „Wir sind für die da, die etwas bewegen wollen.“ Und dies sei hier der Fall.
Oberbürgermeister Holm Große als Vertreter der Bauherrin, der Stadt Bischofswerda, sagte, mit der Neugestaltung der Spielstätte sei ein Traum wahr geworden. Vertreter der Baufirmen seien auch zur Premiere eingeladen worden. Im Ergebnis der Maßnahmen, die zwischen 2022 und 2023 abliefen, ist ein neuer Leitstand für die Bühnentechnik entstanden und es wurde der sogenannte Kultursaloon errichtet. Die 500 Zuschauerplätze wurden mit Rückenlehnen ausgestattet und es entstanden Stellplätze für Rollstuhlfahrer. Das Vorhaben wurde im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ finanziert. Holm Große sagte, mit der Umgestaltung erweiterten sich die Möglichkeiten, die Waldbühne auch für weitere Veranstaltungen über die Vorstellungen der Spielgemeinschaft hinaus zu nutzen.
Außer im Winter sieht er das ganze Jahr über Möglichkeiten für Konzerte, Chortreffen, Musicals oder Kleinkunst im Saloon. Veranstalter sollten sich gern an die Stadt wenden.
Uwe Hänchen, der vor 30 Jahren das Unternehmen aus der Taufe gehoben hatte, und sein Sohn Ben bilanzierten, dass in der Zeit über 400 Darsteller auf der Bühne gestanden hatten. Manche waren 10 bis 20 Jahre dabei. Heute gehören der Spielgemeinschaft 200 Mitglieder an. Nicht nur Darsteller, sondern auch viele Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Bevor sich der Vorhang für das Stück „Winnetou I“ hob, gaben die Tanzgruppe der Spielgemeinschaft sowie die Bischofswerdaer Spielleute Kostproben ihres Könnens.