Inmitten alter Zittauer Schätze in der Wunderkammer
Dieses Foto zeigt einen Blick in die barocke Kunst- und Wunderkammer. Foto: Jürgen Matschie
Zittau. Die Städtischen Museen Zittau laden am Sonntag, 18. Februar, um 11.00 Uhr, zu einer Führung durch den Barocksaal im Heffterbau ein. Im früheren Domizil der alten Zittauer Ratsbibliothek entführt Uwe Kahl, Leiter des Wissenschaftlichen und Heimatgeschichtlichen Altbestandes der Christian-Weise-Bibliothek, die Besucher auf eine Exkursion in die Zittauer Bildungs-, Bibliotheks- und Museumsgeschichte.
Am 18. September 1709 wurde die „neue Zittauische Bibliothek“ im zweiten Obergeschoss des Heffterbaus mit einem festlichen Akt eingeweiht. Zuvor befand sich der stets gewachsene und weiterwachsende Bestand noch im Obergeschoss der Klosterkirche. Zum Bestand gehörten damals die Bücher, die vom in der Reformationszeit aufgelassenen Kloster der Stadt stammten, sowie jene, die in den vielen Jahren bis 1709 hinzugefügt wurden. Sei es durch Schenkungen oder Ankäufe.
Der Saal ist aufwendig künstlerisch ausgestaltet. Eine beeindruckende Deckenmalerei zeigt die antike Sage der Pandora. Bekannt ist diese durch eine Büchse, aus der sie das Unheil über die Menschen schüttet. Nicht nur kostbare Bücher beherbergte der Bibliothekssaal, sondern auch städtische Raritäten. Der Bibliothekssaal war damit auch eine Art Kunst- und Wunderkammer, die den Zittauern offenstand. Die vielfältigen Sondersammlungen waren damit angemessen untergebracht.
2009 wurde der Barocksaal neu eingerichtet. Umfangreiche Forschungen und die Auswertung historischer Quellen ermöglichten es, den Saal danach zu rekonstruieren. Die Besucher können sich auf eine unterhaltsame und kurzweilige Stunde inmitten der alten Zittauer Schätze freuen. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt sechs Euro und für Personen bis 16 Jahre zwei Euro.