Joe Kaeser sinniert über Görliitz

Siemens- und Bombardier-Mitarbeiter bei der Demonstration für den Erhalt ihres Arbeitsplatzes in Görlitz am 19. Januar
Noch vor wenigen Tagen hatte Siemens-Chef Joe Kaeser beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos US-Präsident Donald Trump umgarnt und ihm Investitionen in den USA versprochen. Das kam in Deutschland und insbesondere in Görlitz nicht an. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31.
Januar berichtet nun, dass Kaeser ein Rettungsmodell für Görlitz ins Gespräch gebracht habe, bei dem er sich unter anderem gar eine Batterieproduktion an der Neiße vorstellen könnte. „Nur wenige Minuten vor“ der Münchner Hauptversammlung, zu der auch Mitarbeiter aus Görlitz medienwirksam mit dem Fahrrad angereist waren, habe Kaeser „zwischen Tür und Angel im kleineren Kreis plötzlich über einen Rettungsplan für ebenjenes Werk“ gesprochen. Das „Industriekonzept Oberlausitz“ solle ein Modell für die Region und nicht einzig das Werk sein.
Es gehe um einen Übergang von etwa zwei bis fünf Jahren. „In den ersten Jahren könne das Werk Görlitz mehr Eigenregie erhalten und weiter wie bisher Dampfturbinen für den industriellen Einsatz produzieren – aber alles unter dem Schirm von Siemens, der Eigentümer bleibt und Finanzierungen sichert“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung weiter.