JU-Chef fordert: Vorurteile gegen Schulen ablegen
Clemens Kuche ist selbst Lehrer und warnt vor Vorurteilen gegenüber vermeintlich „analogen Dorf- oder „städtischen Problemschulen“ Foto: CDU
Görlitz. Angesichts zahlreicher bildungspolitischer Probleme im Landkreis Görlitz appellieren der Vorsitzende der Jungen Union im Landkreis Clemens Kuche und die Ortsvorsitzenden der CDU-Verbände Görlitz, Zittau, Löbau und Krauschwitz trotz der aktuell angespannten Haushaltslage für ausreichende Investition in die Bildungslandschaft. „So haben ordentliche Schulen in unserem Landkreis Priorität und auch etwas mit der Identität unserer Region zu tun, die allen Negativprognosen zum Trotz auf eine Zukunft des ländlichen Raums, Zuzüge und Familienfreundlichkeit setzen sollte“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Jungen Union Görlitz und der CDU-Stadtverbände.
So betont der Vorsitzende der CDU-Görlitz Gerd Weise, dass die in der Neißestadt „dringendst“ benötigte neue Oberschule gebaut werden müsse. „Der Strukturwandel beginnt in der Schule, nicht erst am Arbeitsplatz. Wir müssen jetzt und hier im Plan bleiben und in die Zukunft investieren. Hierfür werden mehr Bundes- und Landesmittel benötigt. Görlitz plant seit 2017 und der Stadtrat hatte 2019 einen Grundsatzbeschluss zur Errichtung einer neuen Oberschule gefast. Angesichts der finanziellen Herausforderungen sieht die Stadtverwaltung sich aktuell nicht in der Lage dieses Projekt zu realisieren. Zudem fehlen Ausweichobjekte.
Bedenken hinsichtlich der zukünftigen personellen Ausstattung der Bildungseinrichtungen hat der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Löbau Ringo Hensel. „Wir müssen auch weiter dafür Sorge tragen, dass der Generationswechsel in den Lehrerzimmern durch qualifizierte Nachwuchslehrkräfte ausreichend begleitet wird. Wir fordern daher weiterhin, Seminare für den Lehramtsvorbereitungsdienst auch für Oberschulen an unserer Ausbildungsstätte in Löbau durchzuführen.“
Clemens Kuche, Vorsitzender der Jungen Union Görlitz wirbt für Realismus bei den Eltern, wenn es um die Schulwahl geht. „Man muss auch feststellen, dass in der Schullandschaft unserer Region flächendeckend massive Investitionen getätigt wurden und wir insgesamt gut dastehen. Der Wettbewerb zwischen den Einrichtungen gehört dazu, aber auf vorschnelle Vorurteile gegenüber vermeintlich „analogen Dorfschulen“ oder „städtischen Problemschulen“ würde ich nicht hören. Die wohnortnahe Schule bleibt der Idealfall hinsichtlich des Schulwegs, der Ausbildung und sozialen Integration.