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Jubilare lassen es im nächsten Sommer krachen

Jubilare lassen es im nächsten Sommer krachen

Strohpuppen an der B 6 weisen auf das Schmiedefelder Dorfjubiläum hin, das allerdings erst 2022 gefeiert werden kann. Foto: privat

Großharthau. Eigentlich herrscht Feststimmung in Bühlau und Schmiedefeld. Doch wie in vielen anderen Fällen hat auch dort Corona ordentlich dazwischengefunkt und alle Planungen über den Haufen geworfen. Vor dem Hintergrund von nach wie vor bestehenden Einschränkungen sahen sich die Organisatoren dazu gezwungen, die in den beiden Ortsteilen zu begehenden Anlässe auf 2022 zu vertagen. „Hätte mir im vergangenen Jahr jemand gesagt, dass wir in diesem Sommer unser Dorfjubiläum abblasen müssen, den hätte ich für verrückt erklärt“, meint Christian Schöne.
 

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Christian Schöne mit der Schmiedefelder Festschrift. Foto: RK

Der 75-jährige Schmiedefelder ist Mitglied im Vorstand des Kultur- und Sportvereins. Wiederum dieser hatte sich auf die Fahnen geschrieben, die Erstnennung des Ortes am letzten Wochenende dieses Monats in Szene zu setzen. Die erfolgte den Überlieferungen zufolge vor 800 Jahren. Vor diesem Hintergrund waren vom 25. bis 27. Juni mehrere Programmpunkte wie die Ehrung von verdienstvollen Einwohnern samt Bierprobe, ein historisches Treiben mit dem Traditionsverein Fischbach, ein Kinderprogramm mit Rainers Musikladen, die Zwillingsshow mit den Dresdener Künstlerinnen Claudia Gentsch und Carmen Schlese – diese hatte noch zu Lebzeiten der aus Schmiedefeld stammende Veranstaltungsmanager Andreas Winkler vermittelt –, ein Auftritt der „Grenzgänger“, Tanz im Festzelt und ein Hähnekrähen geplant. Nunmehr wird für deren Umsetzung die Zeit vom 19. bis 22. Mai 2022 angepeilt. „Zumindest die Künstler haben wir umswitchen können“, zeigt sich Christian Schöne erleichtert. „Allerdings ist alles von den Bedingungen abhängig, die dann bestehen.“

Damit die Dorfbewohner trotzdem irgendwie das besondere Jubiläum im Bewusstsein behalten, sollen in den kommenden Monaten kleinere Veranstaltungen stattfinden. Los geht es damit am 22. August. Dann steht eine Familienwanderung um Schmiedefeld mit kleinen Überraschungen auf dem Plan. Einen weiteren Ausflug zu Fuß gibt es am 9. Oktober. Der führt zum Kapellenberg. Im September unterstützt der Kultur- und Sportverein einen Tag der offenen Tür im größten Betrieb des Ortes. Wiederum im November ist ein Doppelkopfturnier angedacht und im Dezember das Nikolausfest mit Weihnachtsmarkt. Damit gar nichts in Vergessenheit gerät, hat sich Christian Schöne gemeinsam mit Unterstützern die Mühe gemacht, eine Festschrift zu entwerfen. Der mehrseitige Band zeichnet sich aus durch zahlreiche spannende aber auch amüsante Geschichten. Den Stoff dafür besorgte sich das Vereinsmitglied aus Gesprächen mit Dorfbewohnern oder den ihm zur Verfügung gestellten historischen Unterlagen. Längst nicht alles fand seine Berücksichtigung in der Broschüre. Deshalb sollen die Schmiedefelder fortan in ihrem „Kulturblatt“ weitere Episoden erzählt bekommen. Das hat sich der Klub auf die Fahnen geschrieben.

Bühlau ist noch älter

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Beate Kuban und Dietmar Rentsch vom Bühlauer Festkomitee. Foto: RK

In Bühlau hingegen hat sich ein Festkomitee bestehend aus Vertretern verschiedener Vereine gebildet, das gemeinsam mit den Einwohnern möglichst im nächsten Sommer die Ersterwähnung des Dorfes feierlich begehen will. Die soll vor 900 Jahren erfolgt sein – und zwar im Zusammenhang mit der „Stulpen“, einem markanten Berg vor den Toren des rund 400 Seelen zählenden Ortes. „Wenn es zudem den Dekan Cosmas von Prag nicht gegeben hätte, wären wir wie alle anderen Dörfer der Umgebung 100 Jahre später in den Fokus der Geschichte geraten“, wissen Dietmar Rentsch vom Kultur- sowie Beate Kuban vom Sportverein. Sie und ihre zahlreichen Mitstreiter wollen es nunmehr vom 17. bis zum 19. Juni 2022 richtig krachen lassen, wie sie in einem Artikel für die Gemeindezeitung versichern, die viermal im Jahr erscheint.

„Bereits seit 2015 wird an einem tragfähigen Festkonzept gearbeitet. Dabei ist es von Beginn an darum gegangen, möglichst viele Dorfbewohner in die Realisierung einzubinden“, weiß der 77-Jährige zu berichten. „Zur Diskussion standen die Fragen nach dem Inhalt und der Gestaltung des Festes, die Frage nach dem Termin und die Frage nach dem Veranstaltungsort. Und soll es einen Festumzug wie 1971 geben oder eher ein Projekt wie den Tag der offenen Häuser 2006?“

Die Antwort darauf wurde inzwischen gefunden. „Nach mehreren Zusammenkünften und einer Einwohnerversammlung entschieden wir uns für die offenen Häuser“, fügte Beate Kuban hinzu. Das bedeutet, dass auf verschiedenen Gehöften unterschiedliche Unterhaltungsangebote zu finden sein werden. Auch soll ein mobiler DJ Interviews mit den teilnehmenden Grundstücksbesitzern führen. Der zentrale Veranstaltungsort werde die Turnhalle sein, so die 54-Jährige. Sie bekräftigte: „Das Ganze soll ein Fest für die Bühlauer werden. Sie sollen nach der langen Zeit, die sie coronabedingt meist daheim verbringen mussten, unbeschwert zusammenkommen können.“

Damit die Vorbereitung der geplanten Festivität finanziell auf sicheren Füßen steht, wurde ein Kalender für 2021 mit historischen Motiven entworfen. Dieser habe großen Anklang gefunden, berichten die Vereinsvertreter. Um die Bühlauer bis zur großen Party irgendwie in feierliche Stimmung zu versetzen, befinde sich außerdem ein historischer Bilderpfad im Entstehen. „Die Bewohner können hierbei die Geschichte ihrer Grundstücke und Häuser auf einer Infotafel präsentieren“, erläuterte Beate Kuban. „Die Organisation erfolgt gemeinsam mit dem Kulturverein“, schloss Dietmar Rentsch an. Er weiß bereits, womit die 900-Jahr-Feier ins Finale gehen wird – mit der Vorstellung eines Filmprojekts. „Dieses haben Kinder aus unserem Dorf gemeinsam mit einem Dresdener Filmteam aus der Taufe gehoben. Inzwischen steht es vor der Vollendung. Die diffizile Lage hatte es verhindert, wichtige Fertigstellungsaufgaben wie das Schneiden des Filmes durchzuführen.“ Die Zuschauer erwarte eine spannende Handlung, in der der Dorfbäcker eine Schlüsselrolle spiele. Mehr wollten beide erst einmal nicht verraten.

Roland Kaiser / 13.06.2021

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