Junge Boxerin mit kurzem Intermezzo
Frida Geißler (links) hat bisher sechs Vergleichskämpfe für den Boxclub Dreiländereck absolviert. Foto: Verein
Ring frei zur nächsten Runde: Der Boxclub Dreiländereck hat mit Frida Geißler zur Freude der Verantwortlichen endlich wieder mal eine Frau in seinen Reihen. Die junge Faustkämpferin gibt aber nur ein kurzes Intermezzo in Zittau.
Abteilungsleiter Stefan Brussig stimmt hier Frida Geißler am Ring auf die nächste Runde ein. Foto: Verein
Zittau. Nicht jede Frau geht dem Boxsport nach, genau das hat die 17-jährige Schülerin des Christian-Weise-Gymnasiums in Zittau daran gereizt, „auch wenn es mich Überwindung gekostet hat, hinzugehen und anzufangen“, sagt sie. Und: „Ich bin damit auch aus meiner Komfortzone herausgekommen.“
Ein Bekannter hatte ihr im Januar 2022 den Boxclub Dreiländereck empfohlen. „Ich bin dort sehr gut aufgenommen worden und gleich begeistert gewesen“, erzählt sie. Laut Abteilungsleiter Stefan Brussig ist Frida voll in den Trainingsprozess ihrer männlichen Kollegen einbezogen worden: „Die Jungs nehmen sich ihr gegenüber ein bisschen zurück und trainieren trotzdem konzentriert.“ Die Trainingseinheiten seien sehr schön und anstrengend, betont sie. „Danach kann ich eigentlich nur noch essen und schlafen“, sagt sie schmunzelnd.
Die Bilanz ihrer bisherigen sechs Vergleichskämpfe für den Boxclub Dreiländereck sieht wie folgt aus – zwei Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage. Frida musste bisher weder nach Wettkämpfen noch nach Trainingseinheiten blaue Flecke an ihrem schlanken Körper pflegen oder vertuschen. Das spricht laut Stefan Brussig für ihre gute Verteidigung und ihre Nehmerqualitäten.
Die Schülerin aus Zittau steht nun bei den Landesmeisterschaften in der Altersklasse weiblich Jugend am Samstag, 16. März, und Sonntag, 17. März, in Roßwein unmittelbar vor ihrem sportlichen Höhepunkt. Die junge Faustkämpferin visiert dort ganz selbstbewusst den Titel an. Ihren sportlichen Abschluss beim Boxclub Dreiländereck absolviert Frida dann beim Internationalen Zittauer Boxturnier am Samstag, 15. Juni, und Sonntag, 16. Juni, vor heimischer Kulisse – natürlich mit viel Wehmut
Ab Sommer will Frida auswärts studieren, um auch neue Lebenserfahrungen zu sammeln. „Das muss aber nicht der Abschluss meiner sportlichen Laufbahn sein“, sagt sie. Bedeutet: Sie könnte irgendwo in der Ferne weiterhin in den Boxring steigen. Stefan Brussig kann sicher nachvollziehen, dass ihr Beruf vorgeht: „Natürlich sehe ich ihren Abschied auch mit einem weinenden Auge, weil endlich mal wieder eine Frau für uns die Handschuhe geschnürt hat und in ihr ganz viel Entwicklungspotenzial steckt – allein schon durch ihre Vorkenntnisse im Kickboxen.“
Der Abteilungsleiter wünscht ihr jedenfalls maximalen Erfolg in allen Lebensbereichen. Frida selbst will trotz ihrer neuen auswärtigen, beruflichen Perspektiven hin und wieder ihren Jungs in Zittau „Hallo sagen“ und beim Training mal vorbeischauen.
Der Boxclub Dreiländereck freut sich natürlich auch künftig über weiteren weiblichen und männlichen Zuwachs in allen Alterskassen. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter https://boxclub-dreilaendereck.de.