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Junge Frau belebt Traditionsgeschäft in der Löbauer Innenstadt

Junge Frau belebt Traditionsgeschäft in der Löbauer Innenstadt

Jana Lambrich hat vor wenigen Tagen schon mit ihrem Mann die Schaufenster in der Bahnhofstraße mit bemaltem Packpapier abgeklebt . Foto: privat

Löbau. Zur Eröffnung soll dort im August 2022 – so sehen es ihre Visionen vor – ein Zuckerbastelabend stattfinden. 

Als gebürtige Löbauerin kennt die heute 34-Jährige den Spielzeugladen „Langenfeld“ schon aus Kindheitstagen. Wie wohl gefühlt fast jeder Einwohner der Stadt. „Seitdem ich in meine Heimat zurückkehrt bin, war ich dort oft Kundin, um Geschenke für andere oder Spielzeug für meine Kinder zu kaufen“, erzählt sie. Jana Lambrich selbst hat im Frühjahr dieses Jahres mit Entsetzen die „Ausverkauf“-Schilder an den Schaufenstern gesehen. Ende Juli sei der Laden dann geschlossen worden, aus welchen Gründen auch immer. 
„Nachdem ich meinen beiden Kindern erklären musste, dass das Spielzeuggeschäft bald für immer schließt, haben wir oft aus Spaß gesagt, dass ich dann eben den Laden übernehmen muss. Den Ausschlag gab dann aber während des Wahlkampfes zum neuen Oberbürgermeister in Löbau, als OB-Kandidat Heiko Neumann auf seiner Facebookseite ein Bild des Ladens mit den Ausverkauf-Schildern gepostet hatte“, berichtet sie. Dieser Post sei viel kommentiert worden, auch von ihr. Unter anderem wurde geschrieben, dass es jetzt die einmalige Chance sei, ein seit Jahrzehnten etabliertes, erfolgreiches, vor Ort konkurrenzloses Fachgeschäft in erstklassiger Lage mit gutem Namen und großem Kundenstamm zu übernehmen und dass es dringend neue Konzepte für die Innenstädte der Zukunft und eine Gründergeneration mit neuen Ladenkonzepten, die online/offline, die Handwerk und Dienstleistung kombinieren, bedarf. „Daraufhin fühlte ich mich angesprochen. Als ich meinem Mann von meiner ,Schnapsidee’ erzählte, war sein Kommentar: ,Die Idee hatte ich auch schon’.“ Damit hatte Jana Lambrich nicht gerechnet: „Wir saßen anschließend fast eine ganze Stunde zusammen und haben rumgesponnen, was wir alles anbieten und wie das neue Konzept aussehen könnte. Ich habe dann ganz unverbindlich bei Familie Langenfeld angefragt – und daraufhin kam eins zum anderen.“ 
Bastelsachen – hauptsächlich Papiere – möchte die künftige Geschäftsrau aus privaten Gründen anbieten: „Ich bastele gern Einladungs- oder Glückwunschkarten selbst oder wenn ein Motto-Kindergeburtstag ansteht oder eine Einschulung etc.“ Gleichzeitig soll es bei ihr auch Veranstaltungen in Form von Bastel- bzw. Spielenachmittagen oder -abenden geben, an denen solche Sachen gemeinsam gebastelt oder Spiele getestet werden können. Die Klassiker wie Lego, Playmobil oder SIKU soll es auch weiterhin geben sowie viel Holz und Spiele, die nicht in jedem üblichen Spielzeugladen zu finden sind, wie sie betont. 
Den Namen für das künftige Geschäft möchte Jana Lambrich noch nicht verraten: „Ich gehe meine Pläne aber durchweg optimistisch an.“ Bisher liefen „nur“ die Vorbereitungen im Hintergrund: Gespräche, Konzept schreiben, Recherche, Weiterbildungen, Informationen einholen etc. „Die eigentliche Arbeit geht ab dem neuen Jahr los. Ich bin allerdings nicht auf mich allein gestellt und bekomme viel Unterstützung von allen Seiten“, sagt sie. Auf jeden Fall wird sich das Geschäft stark verändern, verrät sie. Und sie fügt hinzu. „Ich bin mir aber sicher, dass es allen gefallen wird.“

Während der ersten Zeit muss sich Jana Lambrich erst einmal allein zurechtfinden. Ihr Mann Christian, selbstständiger Architekt, hat aber schon angekündigt, „dass ich ebenfalls im Geschäft helfen werde.“ Zum Glück hat sie eine große Familie, „die mich unterstützt und sicher auch bei der Kinderbetreuung hilft, sodass ich hoffentlich alles gut unter einen Hut bekomme. Nach einer gewissen Anfangsphase werde ich mir allerdings dann auch eine Mitarbeiterin suchen, die mich unterstützt.“ 

Jana Lambrich spürt aufgrund ihrer geschäftlichen Pläne die durchweg positiven Reaktionen der Löbauer. „Mein Mann und ich haben vor wenigen Tagen die Schaufenster mit bemaltem Packpapier abgeklebt. Der schön gestaltete Sichtschutz macht neugierig. Und das möchte ich auch: neugierig und deutlich machen – dort kommt wieder etwas mit Spielzeug rein.“ Die Passanten seien jedenfalls schon begeistert gewesen. 
Und wie wichtig sieht Jana Lambrich ihren Beitrag für eine belebte Löbauer Innenstadt an? „Ich liebe meine Heimatstadt Löbau. Seitdem ich wieder hier bin, versuche ich mich auch privat, bei ,Löbau lebt’ zu engagieren und möchte etwas in der Stadt bewirken. Mit meinem zukünftigen Laden möchte ich durchaus auch einen Mehrwert für die Stadt bieten“, antwortet sie. 
 

Steffen Linke / 06.12.2021

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