Kabeldiebe auf Neiße-Bahnbrücke unterwegs
Foto: Symbolbild
Hirschfelde. Zum dritten Mal innerhalb einer Woche haben Kabeldiebe auf der Neiße-Bahnbrücke in Hirschfelde zugeschlagen. In der Nacht zum 3. Oktober flohen die mutmaßlichen Diebe mit einem silbernen Pkw auf polnischer Grenzseite, als sie beim Aufflexen der Stahlbrücke erwischt wurden.
Um 6.35 Uhr informierten Bahnmitarbeiter die Bundespolizei über den neuesten Vorfall. Sicherheitskräfte der DB Sicherheit GmbH hatten mitten in der Nacht im Rahmen der Kontrolle der Bahnbrücke Schneidgeräusche eines Trennschleifers gehört. Als sie von den beiden Tätern bemerkt wurden, türmten diese mit dem bereitstehenden Auto. Aufgrund der Dunkelheit konnten die DB Sicherheitskräfte keine näheren Angaben zum Fahrzeug und den beiden Männern machen. Die alarmierte Bundespolizeistreife fand dann einen Ort der Verwüstung vor. Die Täter hatten Betondeckel von Kabelschächten aufgebrochen und Trittroste auf der Brücke herausgeschnitten. Stahlträger der Brücke waren aufgeflext worden und in dieser Nacht etwa 200 Meter Bahnkabel der DB Netz AG sowie circa 65 Meter polnisches Bahnkabel herausgeschnitten und gestohlen worden.
Erst am 21. September hatten unbekannte Diebe 30 Meter Signalkabel herausgeschnitten, aber liegen gelassen. Am 1. Oktober waren es dann 60 Meter, die dieses Mal auch mitgenommen wurden. Die Bundespolizei reagierte mit einer erhöhten Streifenfrequenz und die Deutsche Bahn mit Kontrollen durch die DB Sicherheit. Trotzdem fehlen nun insgesamt etwa 355 Meter mehradriges Fernmelde-, Signal- und Steuerungskabel, das aus Kupfer besteht und vermutlich zu Geld gemacht werden soll. Die Deutsche Bahn AG schätzt den entstandenen Gesamtschaden auf ungefähr 250.000 Euro.
Die betroffene Bahnstrecke Zittau – Görlitz wurde bis auf Weiteres gesperrt.
Ein Schienenersatzverkehr soll eingerichtet werden. Die Bundespolizei ermittelt wegen des besonders schweren Falls des Diebstahls und Sachbeschädigung. Züge wurden nicht gefährdet.