Kalifornien lockt einen Bautzner Unternehmer
Steffen Roschek will zwar im Silicon Valley mitmischen, aber mit seinem Unternehmen in Bautzen ansässig bleiben. Foto: Meeco
Steffen Roschek von der fkon Consulting GmbH beschäftigte sich schon als Student mit den Grundlagen der Künstlichen Intelligenz. Jetzt will er im Silicon Valley mitmischen.
Bautzen. Silicon Valley im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien gilt als weltweit wichtigster Entwicklungstreiber in Sachen Informationstechnologie. Schon bald könnte auch eine Bautzener Firma kräftig dabei mitmischen: Steffen Roschek, Geschäftsführer der hier ansässigen fkon Consulting GmbH, begibt sich auf Einladung der Wirtschaftsförderung Sachsen auf eine Innovationsreise an die Ostküste der Vereinigten Staaten. Für den Bautzener Unternehmer, der die Kosten für die Reise selber trug, kam diese Einladung genau richtig: „Wir haben uns schon vor einer Weile überlegt, den amerikanischen Markt mehr für die Akquise zu nutzen.“
Bislang hat die weltweit tätige fkon Consulting zu 80 Prozent von Mundpropaganda gelebt, um ihr „fkonUI“ im Bereich der Prozess- und Laborsteuerung mittels Tablets für SAP-Nutzer aufzusetzen. Aktuell wird etwa die Hälfte des Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet, die andere Hälfte kommt aus allen Teilen der Welt.
„In Amerika herrscht, wie wir von unseren bisherigen Auftraggebern dort erfahren durften, ein ganz anderer Spirit hinsichtlich neuer Technologien. Bereits als Student habe ich mich in den 90er Jahren mit ‚Deep Learning‘ – heute ein Teil der KI – beschäftigt, was diese Reise ins Silicon Valley für mich ganz besonders macht“, erklärt Steffen Roschek.
Und weiter: „Meine 21-jährige Tochter Caroline, die bereits als Junior Managerin im Unternehmen mithilft, macht gerade ihren Bachelor in Bioinformatik in Berlin. Für den Master steht ein Studium im Ausland an und da laut Programm auch hochkarätige Gespräche an der Stanfort University vorgesehen sind, habe ich sie kurzerhand für die Reise mit angemeldet.“
Da nach Corona auch in den USA mehr Aufträge als Hersteller vorhanden sind sowie ein Mangel an SAP-Beratungshäusern besteht, sieht man bei fkon durchaus Chancen auf entsprechende Kundschaft. Je nach Projekt sind beim Bautzener Unternehmen bis zu 120 Spezialisten für das Gelingen verantwortlich, es wäre also genügend Manpower für weitere Aufträge vorhanden. Nach Abschluss der Reise will Steffen Roschek den geleisteten Aufwand auf den Prüfstand stellen und hinterfragen, was die Reise ihm, seinem Unternehmen, der Stadt Bautzen oder auch der Technologieregion Landkreis Bautzen gebracht hat. „Seit der Gründung der fkon Consulting GmbH 2005 haben wir immer nach der Devise gearbeitet ‚Lieber Spaß an der Arbeit anstatt schnelles Wachstum‘ und sind damit immer gut gefahren. Ziel ist es natürlich nicht, mich in den USA sesshaft zu machen, sondern soviel wie möglich an Wissen über neue Technologien und deren Weiterentwicklung zurück mit nach Bautzen zu nehmen, so dass wir damit hier in meiner Heimat vorankommen und Zeichen setzen können“, erklärt er abschließend.