Tunnelschänke in Brauna wird abgerissen
Die Tunnelschänke in Brauna wurde bis 1996 als Gaststätte mit Saal und Wohnhaus/Gemeindeamt genutzt. (Foto: privat)
Brauna. In Brauna, einem Ortsteil von Kamenz, läuft derzeit der Teilabbruch der sogenannten Tunnelschänke. Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung im November 2024 überplanmäßige Mittel für das Vorhaben, das Bestandteil des Rahmenkonzeptes „Historischer Ortskern Brauna“ ist, in Höhe von 208.000 Euro freigegeben. Die Gesamtkosten der Maßnahme werden in dem Beschluss auf 280.000 Euro beziffert - davon knapp 224.000 Euro Fördermittel.
Die Tunnelschänke wurde laut der Beschlussbegründung um 1823 erbaut und bis 1996 als Gaststätte mit Saal und Wohnhaus/Gemeindeamt genutzt. Das an der Staatsstraße S100 gelegene Gebäude stehe seitdem leer und verfalle zunehmend. In der Dachhaut sowie in den Gebäudedecken seien bereits größere Durchbrüche vorhanden, sodass 2015 eine Sicherung mit Netzen erfolgen musste.
„Im Zuge der Erstellung des Ortsentwicklungskonzepts für den historischen Ortskern von Brauna wurde unter Einbeziehung der Öffentlichkeit auch der künftige Umgang mit der Tunnelschänke geprüft. Im Zuge der Weiterentwicklung des Schulstandorts in Brauna bestand Bedarf an einer barrierefreien Bushaltestelle in Fahrtrichtung Kamenz sowie an einer Querungshilfe mit Mittelinsel über die Staatsstraße S100. Die dafür notwendige Straßenaufweitung ist aufgrund der denkmalpflegerischen Vorgaben nur im Bereich der Tunnelschänke möglich“, führt Oberbürgermeister Roland Dantz in der Vorlage weiter aus.
Der Teilabbruch umfasst demnach die Freimachung des Geländes, die Beseitigung des Wildwuchses, die Aufnahme von Granitpflaster im Fußwegbereich und von Betonflächen im hinteren Teil des Grundstücks, die Entkernung des Gebäudes, die Bergung von Dachziegeln für die Abdeckung der stehenbleibenden Wandscheiben, den Abbruch und die Entsorgung der Gebäudemasse sowie die Verfüllung der entstandenen Baugrube.
Um den denkmalgeschützten Torbogen – den „Tunnel“ – zu sichern, bleiben Teile der vorhandenen Wandscheiben stehen. Nachfolgend sollen die freigewordenen Flächen mit Mutterboden abgedeckt, mit Rasen angesät und die noch verbliebene Wandscheiben saniert sowie mit den geborgenen Dachziegeln abgedeckt werden.