Kamenz: Kita-Gebühren noch einmal auf dem Prüfstand
Werden die Kita-Gebühren in Kamenz erhöht? Damit will sich die Stadt nochmal beschäftigen. (Foto: Symbolbild)
Kamenz. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats Kamenz sind auch die Elternbeiträge für Kinderbetreuung Thema gewesen. Ebenso Kita-Gebühren genannt, sollen diese ab 1. Januar 2025 erhöht werden. Für einen Krippenplatz müssten Erziehungsberechtigte dann 320,70 Euro pro Monat zahlen und im Kindergarten 174,10 Euro, wenn der Nachwuchs neun Stunden betreut wird, sowie 94 Euro im Hort bei sechs Stunden Betreuung.
Der Stadtrat hatte einst festgelegt, dass die Verwaltung die Elternbeiträge automatisch nach bestimmten Vorgaben erhöhen kann. Dies wollte nun die Fraktion „Miteinander für Kamenz“ mit einem Antrag anfechten. „Die jährliche zehnprozentige Erhöhung der Elternbeiträge in den Kindereinrichtungen belastet viele Familien, gerade in Zeiten von Inflation und abnehmender Kaufkraft“, heißt es darin. Seit 2019 habe man bereits viermal Kita-Gebühren erhöht.
Mittlerweile nimmt die Stadt Kamenz in der Statistik einen Spitzenplatz ein. Zum Vergleich: In der Kreishauptstadt Bautzen haben Erziehungsberechtigte 2024 in der Kinderkrippe lediglich 270 Euro, im Kindergarten 160 Euro und im Hort 90 Euro monatlich zahlen müssen. Die Fraktion „Miteinander für Kamenz“ forderte nun, die Kita-Gebühren 2025 und 2026 nicht zu erhöhen.
Die Stadtverwaltung und Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) können diesen Vorschlag zwar nachvollziehen, aber: Sollte die Stadt Kamenz die Elternbeiträge nicht anpassen, wie es für 2025 berechnet wurde, würden der Stadtkasse pro Jahr um die 200.000 Euro fehlen. Der Oberbürgermeister schlug dennoch vor, in einer Sonderberatung im Jahr 2025 die neuen Beträge noch einmal auf den Prüfstand zu stellen, aber ohne den neuen Haushalt der Stadt Kamenz zusätzlich zu belasten.
Im Antrag der Fraktion „Miteinander für Kamenz“ wurde vorgeschlagen, Geld aus dem geplanten Verkauf der Kita „Am Hasenberg“, die im März 2024 überraschend geschlossen werden musste, zu nutzen sowie auf eine geplante Sondertilgung von Darlehen in Höhe von 345.000 Euro vorerst zu verzichten. Eine Entscheidung wurde in die nächste Sitzung des Stadtrats verschoben, die am 12. Februar 2025 stattfinden wird.