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Kamenz: Namenspaten für die Opfer

Kamenz: Namenspaten für die Opfer

Mit der Nennung der umgekommenen Häftlinge auf den Tafeln wurden sie an der Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental aus der Anonymität geholt. (Foto: Verein)

Kamenz. Der Vorsitzende des Fördervereins Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental, Andreas Koch, teilt Folgendes mit:

„Das Herrental in dem das Lange Wasser das Tal durchfließt, um am Ende des Tales in die Schwarze Elster zu münden, war bis zur Renaturierung in den Jahren 2009 bis 2011 ein eng bebautes, heute würde man Gewerbegebiet dazu sagen. Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts begann die wirtschaftliche Nutzung auf der Basis der Wasserkraft. Vom Oktober 1944 bis Anfang März 45 war dieser Ort, Teil der Verbrechens des 2. Weltkrieges durch den deutschen Faschismus und seine Vasallen.

Am 8. Mai begehen wir den 80. Jahrestag der Befreiung durch die damalige Sowjetarmee und den Alliierten. Eine Vielzahl gesellschaftlicher Kräfte, die Stadt Kamenz und nicht zuletzt der 2008 gegründet Förderverein unterstützten und realisierten im Zuge der Renaturierung die Um- und Neugestaltung der heutigen Gedenkstätte und deren Einweihung am 7. Juli 2011.

In den Jahren 2009 und 2010 übernahmen 89 Einzelpersonen, Kirchgemeinden, Unternehmen, Schulklassen des Bildungszentrums und Organisationen Namenspatenschaften verbunden mit einer Spende für die Gestaltung der Gedenkstätte für 139 von 182 auf den Tafeln genannten und in Kamenz umgekommenen Häftlingen. Mit der Nennung der umgekommenen Häftlinge auf den Tafeln wurden sie aus der Anonymität geholt und die Namenspatenschaften sollten und sollen dies unterstützen, indem man zum Beispiel an den bekannten Lebensdaten Blumen niederlegt oder auch diesen Ort aufsucht und sich bewusst mit der Vergangenheit bis in die Gegenwart in individueller oder auch kollektiver Form auseinandersetzt.

Oft finden sich Blumen am Gedenkort und nicht nur zu den Gedenkveranstaltungen. Von den 89 Namenspaten sind einige verstorben, einige Unternehmen gibt es nicht mehr und die Schüler der Klassen haben neue Lebensabschnitte beschritten. Der Förderverein möchte das Thema Namenspatenschaften wieder aufnehmen, um neue Namenspaten einzuwerben und zum Dialog am authentischen Ort einzuladen.

Mit den Spenden werden Informationen über die Gedenkstätte und das Schicksal der Häftlinge im Internet so veröffentlicht, das nachfolgende Angehörige der Häftlinge aus den 21 Nationen, die Möglichkeit erhalten, mittels Namens- und Geburtsdaten, den Sterbeort Kamenz zu finden. Des Weiteren möchte der Verein damit zum Erhalt der Gedenkstätte beitragen. Bitte übernehmen Sie Namenspatenschaften, nehmen Sie dafür Kontakt mit dem Förderverein auf. Auch für Rückfragen bisheriger Namenspaten, stehen wir gern Rede und Antwort.“

Redaktion / 27.02.2025

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