Kamenz will seinen Marktplatz aufpolieren
Die Stadt Kamenz will ihre „gute Stube“ – den Marktplatz – umgestalten.
Die Stadt Kamenz will ihren Marktplatz aufpolieren. Der Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung einem entsprechenden Beschlussvorschlag der Verwaltung zugestimmt. Hauptziel ist es, die „Erlebnis- und Aufenthaltsqualität“ den zentralen innerstädtischen Platzes zu erhöhen.
Kamenz. Der Marktplatz gilt gemeinhin als die gute Stube einer Stadt. Hierher kommt man, um sich zu treffen, durch die Geschäfte zu bummeln und einen Kaffee zu trinken. Dies alles ist prinzipiell auch auf dem Kamenzer Marktplatz möglich; und doch sehen Stadtrat und Stadtverwaltung erhebliche Defizite.
Insbesondere gilt der Platz – außerhalb von „Stoßzeiten“ wie Wochenmärkten oder Festen – als eher wenig frequentiert. „Die Kamenzer wünschen sich einen belebten Marktplatz, was auch die Grundlage für die Neugestaltung bildet“, wie Gudrun Richter vom städtischen Bauamt in der entsprechenden Beschlussvorlage erklärt.
Doch auch die Verkehrssituation stellte sich als zunehmend unbefriedigend dar. So bildet nun die klare Trennung von Verkehrs- und Ruhebereichen eine der Hauptprämissen für die Neuplanung. Anders als bisher, soll der Verkehrsstrom künftig in Form eines Kreisverkehrs um den gesamten Marktplatz herumgeführt werden. „Der Verkehrs- und der Ruhebereich werden optisch durch die Verlegung von Leitsteinen deutlicher voneinander getrennt“, so Gudrun Richter.
Die dann klarer abgegrenzte Mittelfläche steht unverändert zum Bummeln und Flanieren zur Verfügung. Optisch deutlicher von ihrer Umgebung sollen sich künftig auch die Parkflächen abgrenzen, die dafür eine Markierung mit andersfarbigen Natursteinborden erhalten.
Die Konzeption für die Umgestaltung des Marktplatzes sieht darüber hinaus die Einrichtung von so genannten „Verweilzonen“ vor dem Andreasbrunnen sowie vor den Gebäuden Bautzener Straße 1, Markt 3 und Markt 10 vor. Blinden und Sehbehinderten soll die Überquerung des Marktbereiches durch ein Leitsystem mit abgesenkten Gehwegeinfassungen erleichtert werden. Die historischen Altstadtleuchten bleiben demnach erhalten, werden aber künftig mit modernen LED-Leuchtmitteln bestückt.
Auch seiner Rolle als Metropole der Elektromobilität will Kamenz mit dem neu gestalteten Marktplatz gerecht werden: „Mit der Errichtung von Ladestationen für E-Bikes auf dem Marktplatz und später für Elektroautos auf dem Buttermarkt setzen wir entsprechende Akzente“, so Gudrun Richter.
Nachdem sich der Stadtrat im Dezember für die Durchführung der Baumaßnahme ausgesprochen hat, läuft derzeit das Ausschreibungsverfahren. Spätestens am 8. Mai 2017 muss laut Bauablaufplan mit den Arbeiten im Abschnitt 1 (Bautzner Straße 1 bis Markt 13) begonnen werden, am 28. August mit Abschnitt 2 (Markt 1 bis Rosa-Luxemburg-Straße 2). Der Gesamtabschluss ist für Ende November 2017 vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf 430 000 Euro, wovon circa 187 000 Euro über das Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zur Verfügung stehen.