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Kaum jemand hält noch am Grünpfeil

Kaum jemand hält noch am Grünpfeil

Der jetzt ermittelte Zuwachs an Rotlichtverstößen stellt laut ACE ein intolerables Verkehrssicherheitsrisiko dar.

Bautzen. Wer bei roter Ampel am Grünpfeil abbiegt, ohne dabei an der Haltelinie das Fahrzeug vollständig zum Stillstand zu bringen, riskiert ein Bußgeld von bis zu 70 Euro.

Rolf Zeidler, stellvertretender ACE-Kreisvorsitzender Ostsachsen und sein Vorstandskollege Lutz Wiesner überprüften unlängst das richtige Abbiegen am Grünpfeil. An der Kreuzung Müntzerstraße/B 156 nahmen die beiden ACE-Verkehrsexperten die Anzahl der abbiegenden Fahrzeuge auf. Zwischen 11.00 und 12.00 Uhr zählten sie insgesamt 222 passierende Fahrzeuge, die während der Rotphase in den Kreuzungsbereich einfuhren. Davon stoppten erschreckende 57,8 Prozent der Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer nicht ihr Fahrzeug und begingen damit einen Rotlichtverstoß. Rolf Zeidler stellt dazu fest: „Schon 2009 haben wir im Zuge der ACE-Clubaktion ‚Denk dran, halt an‘ genau an dieser Kreuzung eine Zählung durchgeführt. Bundesweit stand Bautzen mit den Rotlichtverstößen an dieser Kreuzung als unrühmliches Beispiel ganz oben. Und heute, 15 Jahre später, sind die Zahlen noch schlechter. Das muss uns wachrütteln!“

Im Juni 2009 ermittelten die Mitglieder des ACE-Kreisclubs Ostsachsen in einem Zeitraum von einer Stunde 360 Fahrzeuge. Damals wurden insgesamt 110 Rotlichtverstöße festgestellt. Das entspricht 30,6 Prozent. Der jetzt ermittelte Zuwachs von rund 27 Prozent an Rotlichtverstößen stellt laut ACE ein intolerables Verkehrssicherheitsrisiko dar.

Redaktion / 15.07.2024

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Kommentare zum Artikel "Kaum jemand hält noch am Grünpfeil"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. BMW Blitzkrieg schrieb am

    Damit will man uns nur den Rest an DDR-Vergangenheit auch noch nehmen. Das ist reine Boshaftigkeit, weil die DDR angeblich so schlecht war. Häufige Unfälle sind mir durch den Grünpfeil nicht bekannt. Das Resultat war damals ein gut fließender Verkehr. Dem Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzendem des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands sei Dank, für diese Regelung. Damit standen wir verkehrstechnisch weit vor dem imperialistischen Agressor. Denn überholen ohne einzuholen war das Gebot der Stunde.

  2. Diskus schrieb am

    Vielleicht ist das durch den Westen eingeführte Haltegebot einfach nur sinnlos. Es bestand doch gar kein Handlungsbedarf. Aber einfach eine DDR-Regelung übernehmen….???

  3. Bimbo1965 schrieb am

    Ich erinnere mich noch sehr gut, als der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk 2009 berichtete: 50% der Bautzener Autofahrer fahren bei roter Ampel und blinken beim Abbiegen nicht. (Damals wurden zusätzlich die Autofahrer an der Abzweigung Paul-Neck-Straße/Stieberstraße auf Betätigung des Blinkers überprüft.) Das Ergebnis war eine drastische Erhöhung der Versicherungsbeiträge für alle Fahrzeuge mit BZ Kennzeichen.

    Wenn die Damen und Herren vom ACE eine repräsentative Studie vorlegen wollen, sollten ALLE Verkehrsteilnehmer (auch Radfahrer und Fußgänger) an ALLEN Kreuzungen und Einmündungen bedeutend LÄNGER als eine Stunde überprüft werden.

    Besagter Herr Wiesner vom ACE könnte sich auch zum Beispiel dafür einsetzen, dass Führerscheininhaber der Klasse B ab 80 oder meinetwegen 85 Jahren einen Reaktionstest, ähnlich wie ihn Führerscheininhaber der Klassen C oder D ab dem 50, Lebensjahr durchführen müssen. Herr Zeidler könnte sich öffentlich dafür einsetzen, dass Fahrer von Elektrofahrrädern so etwas wie einen Führerschein besitzen sollten.

    Ich wünsche den beiden unermüdlichen "Verkehrswächtern" weiterhin viel Erfolg bei Ihrer aufopferungsvollen aber aus meiner Sicht wenig sinnvollen Tätigkeit.

    Die verbliebenen ACE Mitglieder sollten sich genau überlegen wofür ihre Beiträge so verwendet werden.

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