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Kein Sponsor für Theaternamen

Kein Sponsor für Theaternamen

Für die Vermarktung der Namensrechte für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau hat sich kein Sponsor gefunden. Foto: Archiv/Steffen Linke

Zittau/Görlitz. Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau beendet Ende Januar 2025 die Bemühungen, die Namensrechte am Haus zu verkaufen. Wie das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau mitteilt, konnte trotz hoher Aufmerksamkeit deutschlandweit kein Sponsor gefunden werden, der bereit gewesen wäre, eine entsprechende Summe zu bieten. Zwar gab es einige Interessenten, die aber deutlich unter dem angepeilten sechsstelligen Betrag zurückblieben.

„Theater lassen sich nicht über privatrechtliche Sponsoren finanzieren, es braucht hier das Engagement der öffentlichen Hand, um das breite und vielschichtige Angebot, die pädagogischen Leistungen, ja die Funktion in einer Stadtgesellschaft an sich, die unsere Theater einnehmen, zu erhalten“, so Daniel Morgenroth, der Intendant des Gerhart-Hauptmann-Theaters. Er sieht die öffentliche Hand in der Pflicht und appelliert an die Landesregierung, die Finanzierung, insbesondere für die Theater und Orchester jenseits der Zentren Leipzig und Dresden durch die Novelle des Kulturraumgesetzes dauerhaft zu sichern.

„Thüringen etwa kann hier als Vorbild gelten, dort wird die Theaterlandschaft auf Jahre hinaus solide finanziert und hat nun Planungssicherheit“, sagt er. Der Verkauf der Namensrechte löste eine kontroverse Debatte über den Wert von Kunst und Kultur aus, die nach Auffassung des Theaters „enorm fruchtbar ist und anhält.“

„Wir müssen als Gesellschaft überlegen, welche Institutionen und welche kommunale Infrastruktur wir brauchen und haben wollen. Dann müssen diese Einrichtungen konsequent finanziert werden“, erläutert Daniel Morgenroth.

„Kultur, wie wir sie betreiben, braucht öffentliche Förderung – privates Sponsoring kann die Absicherung durch die öffentliche Hand nicht ersetzen“, fügt er hinzu. Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau blickt nach eigenen Angaben auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Demnach strömten knapp 170.000 Zuschauer in die Spielstätten. 

Allein im Dezember wurden 116 Konzerte und Aufführungen mit einer Auslastung von 92 Prozent realisiert. Zuschauerlieblinge wie „La Bohème“, „Mack und Mabel“, „Ein Nussknacker“ oder das 46. Weihnachtskonzert zogen das Publikum in ihren Bann. Auch Kinderaugen strahlten bei Aufführungen wie „Frau Holle“.

Redaktion / 26.01.2025

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