Keine Perspektive fürs Druckhaus

Der Insolvenzverwalter hat die Reißleine gezogen: Das Lausitzer Druckhaus stellte zum 31. August 2017 seinen Betrieb ein. Foto: Archiv
Bautzen. Jetzt ist doch passiert, was eigentlich niemand wollte: Das traditionsreiche Lausitzer Druckhaus im Herzen der Spreestadt muss seinen Betrieb einstellen. Am gestrigen Donnerstag gingen die Lichter aus. Das bestätigte Insolvenzverwalter Martin Dietrich heute Alles-Lausitz auf Anfrage. „Grund ist, dass die vielen Gespräche mit Investoren und Interessenten ohne Ergebnis ausgegangen sind“, sagte der Rechtsanwalt. „Zum großen Bedauern von Gesellschaftern und Geschäftsführung erhalten die Mitarbeiter ihre fristgemäße Kündigung.“ Zuletzt verfügte das Unternehmen über rund 45 Angestellte.
Allerdings bemühe sich seine Kanzlei gemeinsam mit der Unternehmensspitze weiterhin darum, eine Perspektive für die bislang in Bischofswerda ansässige Digitalsparte zu schaffen. „Nach wie vor planen wir an einer seriösen und nachhaltigen Lösung, die Digitaldrucksparte fortzuführen“, erklärte ein Firmensprecher. „Gleichzeitig arbeiten wir an einer adäquaten Lösung für alle Kunden.“ Seit 1574 sorgte die damals noch „sorbische Druckerei“ dafür, dass die Lausitz von Gutenbergs Erfindung profitieren konnte. Das Druckhaus selbst begeht in diesem Jahr sein 25. Firmenjubiläum.
Indes ist die im Unternehmensgebäude eingemietete Digitaldruckerei Schleppers eigenen Angaben zufolge nicht von der Insolvenz des Lausitzer Druckhauses betroffen. Inhaber Heiner Schleppers erklärte gegenüber Alles-Lausitz: „Die Insolvenz hat nichts mit uns zu tun. Wir haben mit dem Druckhaus in Kooperation gearbeitet und waren da Untermieter“.