Kinder zelebrieren Einheit der Stadt Görlitz
Bei der Kinderstadt organisieren die Heranwachsenden ihr Gemeinwesen vom Bürgermeister über das Handwerk bis zur Straßenreinigung selbst. Foto: Jakub Purej
Görlitz. Die deutsch-polnische Kinderstadt wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, den Austausch zwischen Kindern und Jugendlichen beider Seiten von Görlitz anzustiften. Außerdem verfolgt das Projekt das Ziel, Kinder zur Mitgestaltung des Projektes zu ermutigen. Mit dem Namen „die deutsch-polnische Kinderstadt ’nasze miasto – unsere Stadt’“ war ein Projekttitel gefunden, der diese Zielsetzungen stützen sollte.
Mit der Zeit setzte sich jedoch die Kurzform Kinderstadt durch. Noch 2020 hat das Organisationsteam daher beschlossen, mit Teilnehmern der letzten Jahre einen neuen Namen zu finden, der beide Sprache verbinden und auch kürzer und prägnanter sein sollte.
Im Rahmen des Testcenters 2020 – einer kleinen Alternative zur Kinderstadt 2020, die aufgrund der Coronapandemie ins Jahr 2021 verschoben wurde – gab es einen Workshop zur Namensfindung. Herausgekommen ist dabei der Name „Kindermiasto Zgorlitz“ oder kurz „Kimi“. Kimi hat sicher das Zeug als Kurzwort angenommen zu werden. Hingegen dürfte sich die Neuschöpfung Zgorlitz kaum durchsetzen, gibt es im Polnischen für die gemeinsame Stadt doch bereits den Namen Zgorzelec und im Deutschen den Namen Görlitz. Wozu also neben der politschen Teilung noch ein Sprachbrei? Ist nicht das besondere an der „Kimi“, dass die Heranwachsenden ihr Gemeinwesen vom Bürgermeister über das Handwerk bis hin zur Straßenreinigung selbst organisieren – und dies nicht wie im Leben der Erwachsenen in zwei Görlitzer, sondern einer gemeinsamen deutsch-polnischen Stadtverwaltung, in der Deutsch und Polnisch gleichrangig gesprochen werden?