Kita umschifft mit kleinen Clips trotz Wellengang die Krise
Debora Schneider bleibt interaktiv mit ihren Schützlingen in Kontakt Foto: Kita
Bischofswerda. Auf kreative Weise sagt die Kindertagesstätte „Herrmannstift“ des Diakonischen Werkes Bautzen e.V. der aktuellen Situation den Kampf an.
Auch wenn der Alltag sich stark verändert hat, mit den verschiedensten Videoclips und Ideen versucht das Team ein wenig „Kita-Feeling“ in die Wohnzimmer der Familien zu bringen.
Seit fast fünf Wochen ist auch im „Herrmannstift“ alles anders als gedacht.
So hatte sich die neue Leiterin Debora Schneider Ihre ersten Monate bestimmt nicht vorgestellt. „Man hat ja so einige Ideen und Pläne, mit denen man startet. Jetzt kam alles anders als gedacht, aber dadurch wird man auch erfinderisch“, so Debora Schneider. Schon Mitte März kam Ihr die Idee über kleine Videoclips mit den Kindern in Kontakt zu bleiben und dem einen oder anderem Elternteil eine “Pause“ zu ermöglichen. Jede Woche plant sie verschiedene Themen. Neben Grüßen vom Team, Tierrätseln oder Basteltutorials filmt Schneider sowohl die vertrauten Räume der Kita, als auch ungewöhnliche Orte.
So kletterte Sie auch schon mal auf den Kirchturm der Christuskirche oder lud aus dem eigenen Garten dazu ein, Tomaten anzupflanzen. Debora Schneider erklärt: „Viele Kinder und Eltern musste ich auf unbestimmte Zeit verabschieden. Das tat einem in der Seele weh. Viele Eltern waren im ersten Moment total geschockt, aber ich weiß Sie geben alle Ihr Bestes und das versuchen wir als Kita-Team auch!“. So bekommen Geburtstagskinder liebe Grüße in den Briefkasten gesteckt und die diesjährigen Ostergrüße wurden samt Eierfärbemittel an die Familien versandt. Weniger Arbeit habe sie Corona jedoch nicht, meint Debora Schneider. Es gäbe Fragen die offen bleiben, immer wieder müssten neue Beschlüsse und Regelungen zeitnahe umgesetzt werden und die Planung der nächsten Monate könne nicht komplett ausgesetzt werden. „Unsere Telefone bleiben nicht lange still. Viele Eltern wollen Antworten, Eingewöhnungen müssen wir leider verschieben und die Notbetreuung vor Ort soll nach wie vor nicht an Qualität und Liebe verlieren“, sagt Schneider. Ihr ist es sehr wichtig, dass Sie gerade jetzt den Kindern und Eltern Mut zusprechen und ein offenes Ohr geben kann.
Durch Telefonate und E-Mails hält Sie Kontakt und erfährt, was die Kleinen zu Hause so treiben. „Für diese Art von Austausch nehme ich mir gerne Zeit. Es ist toll zu hören oder zu lesen, wie gut die vielen Familien Ihren Alltag gerade meistern und besonders schön ist es natürlich, wenn man hört, dass unsere „Clips aus der Kita“ so gut ankommen.“ Die nächste Zeit wird weiterhin spannend bleiben, aber Debora Schneider ist zuversichtlich: „Ich komm von der Küste, ich hab gelernt auch bei Wellengang sicher zu Schwimmen“, sagt die gebürtige Stralsunderin mit einem Zwinkern und freut sich schon, wenn alles wieder an Normalität gewinnt. Bis dahin wollen Sie und Ihr Team weiter kreativ bleiben.