Klare Kante gegen Problemwölfe

Da Wölfe in der Lausitz immer wieder Schafe und Ziegen töten, um ihren Hunger zu stillen, sollen besonders auffällige Räuber niedergestreckt werden. Die Umweltminister haben sich jetzt auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Foto: Archiv/KK
Region. Die Umweltminister der Länder wollen im Umgang mit so genannten Problemwölfen von nun an eine gemeinsame Sprache sprechen. Während einer Zusammenkunft in Potsdam haben sie sich eigenen Angaben zufolge auf eine klare Linie verständigt, damit in Zukunft mehr Rechtssicherheit und Klarheit im Fall der unter Naturschutz stehenden Raubtiere herrscht.
„Der Bund ist aufgefordert, Hinweise für rechtssichere und praktikable Ausnahmegenehmigungen zur Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen aus der Natur zu erarbeiten“, sagte Staatssekretär Herbert Wolff, der in Vertretung von Umweltminister Thomas Schmidt an der Konferenz teilnahm. Er soll sich zudem an den Kosten, die bei der Bewältigung der von Wölfen angerichteten Schäden anfallen, beteiligen, mit den polnischen Nachbarn schnellstmöglich ein gemeinsames Wolfsmonitoring und -management erarbeiten sowie jährlich den Erhaltungszustand der Wölfe in Deutschland einschätzen.
Exemplarisch für verhaltensauffällige Wölfe sorgt seit mehreren Wochen ein Rudel im Bereich Ralbitz-Rosenthal immer wieder für Negativschlagzeilen. Schafhalter beklagen in der Region hohe Verluste. Das Landratsamt zog jedoch eine selbsterlassene und vom Sächischen Umweltministerium gebilligte Abschussgenehmigung kurzfristig wieder zurück, nachdem sich nun das Verwaltungsgericht Dresden mit der Verwaltungsvorschrift befasst. Die Grüne Liga hatte einen Eilantrag gestellt, um zu verhindern, dass vorschnell Tatsachen geschaffen werden. Jetzt sind die Richter am Zug. Sie müssen entscheiden, ob der Abschuss eines Wolfes tatsächlich gerechtfertigt ist. Wann das geschieht, ist derzeit völlig offen.