Klinikum Görlitz sieht sich imstande schnell umzuschalten
Nächtliche Ansicht des Klinikums aus einer Ausstellung von Felix Leda im Klinikum Foto: Archiv/Felix Leda
Görlitz. Die Zahl der an Covid-19 erkrankten Patienten im Landkreis Görlitz ist weitgehend stabil. „Wir sind darüber sehr erleichtert“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Holtzsch. Im Klinikum Görlitz wird derzeit kein Covid-19 Patient betreut. Es gibt immer wieder viele Verdachtsfälle, deren Testergebnisse zum Glück negativ sind.
„Offenbar haben die Beschränkungen des Alltagslebens und der besonnene Umgang der Bevölkerung mit dieser Ausnahmesituation Wirkung gezeigt“, so die Geschäftsführerin. Das Klinikum musste im März wie alle Krankenhäuser, angesichts der prognostizierten Infektionszahlen und der dramatischen Bilder aus stark von Corona betroffenen Ländern, Kapazitäten für Covid-19 Patienten schaffen und bereithalten. Das ging nur mit einem Aufnahmestopp für alle anderen Patienten, bei denen ein zeitlicher Aufschub der Behandlungen medizinisch vertretbar war. Notfälle und schwere Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Krebserkrankungen, wurden unverändert versorgt.
„Durch die Verschiebung von Therapien entwickeln sich nun aber zunehmend medizinische Problemsituationen“, lässt das Klinikum wissen. „Bei einigen dieser Patienten hat sich der Gesundheitszustand verschlechtert und ein Aufschub der Behandlung ist nicht mehr vertretbar“, sagt der Medizinische Direktor des Klinikums, Dr. Eric Hempel. Das bedeute, dass die Zahl an Patienten, die eine dringende medizinische Versorgung brauchen, ständig wachse. Deshalb und angesichts des stabilen Infektionsgeschehens sei es daher an der Zeit, dass das Klinikum diesem wachsenden Bedarf an hochwertigen medizinischen Behandlungsleistungen entspricht. „Deshalb müssen wir jetzt handeln.“ Das Klinikum wird schrittweise größere Teile seiner bisher für Covid-19 Patienten reservierten Kapazitäten den jetzt bedürftigen Patienten zukommen lassen.
Sollte sich die Lage ändern und die Infektionserkrankungen dramatisch zunehmen, sei das Klinikum jedoch vorbereitet und in der Lage eine „Vollbremsung“ hinzulegen, um Patienten mit Covid-19 zu behandeln, so die Geschäftsführerin.