Kloster beendet seine Existenz in Bautzen
Derzeit wird geprüft, wie das Anwesen in Zukunft genutzt werden kann.
Bautzen. Die Klarissen von der Ewigen Anbetung verlassen nach fast einhundert Jahren Bautzen. Das haben die Ordensschwestern nach intensiven Beratungen bekanntgegeben. Vorausgegangen waren monatelange Bemühungen auf der Suche nach guten Lösungen für das Kloster und seine aktuell acht Nonnen. Bereits zum Jahresende 2023 hatte der Konvent das „Zerbrechen“ der bisherigen Gemeinschaft öffentlich bekanntgemacht. Grund dafür seien eine „schleichend gewachsene Krise“ und „unlösbare Konflikte“ gewesen, die sich nicht beilegen ließen. In der bisherigen Konstellation wurde „keine gemeinsame Zukunft“ mehr gesehen. Nun ist klar, zwei Gruppen der Gemeinschaft werden getrennte Wege gehen. Für zwei Ordensfrauen wurden individuelle Lösungen gefunden.
Von den zuletzt noch im Bautzener Kloster lebenden fünf Nonnen werden drei gemeinsam ins Klarissenkloster nach Dingolfing wechseln. Eine Schwester erwägt ein Leben im Ursprungskloster des Ordens im französischen Troyes. Eine junge Ordensschwester lässt ihre zeitliche Profess – das Gelübde zur Bindung an die Ordensgemeinschaft – auslaufen und beginnt anschließend eine Ausbildung.
Das Klostergebäude in Bautzen befindet sich seit jeher im Eigentum des Bistums. Derzeit wird geprüft, wie das Anwesen in Zukunft genutzt werden kann. Dabei steht auch im Blick, ob ein anderer Orden oder eine Geistliche Gemeinschaft als Nachfolger in Frage kommen könnten.
Am Samstag, 10. August, um 14 Uhr, laden die Schwestern herzlich zum Abschiedsgottesdienst ins Kloster (Klosterstraße 9) ein. Im Anschluss wird die Möglichkeit zur Begegnung und zu einem kleinen Imbiss bestehen. Den Abschluss soll die Feier des Transitus der heiligen Klara um 17 Uhr bilden. Voraussichtlich bis Ende September werden die Schwestern das Kloster verlassen haben. In den letzten Wochen nach dem Abschiedsgottesdienst, in denen die Ordensfrauen Stück für Stück aufbrechen werden, bitten sie darum, von Abschiedsbesuchen Abstand zu nehmen.
In einem Brief an Freunde und Unterstützer der Gemeinschaft schreiben die Ordensfrauen unter anderem: „Viele Monate des Ringens, des Hoffens und Bangens liegen hinter uns. Nun stehen wir an einem Punkt, an dem unvermeidlich das Ende des Klosters der Klarissen von der Ewigen Anbetung in Bautzen bevorsteht. Die Konflikte, die unsere Gemeinschaft haben zerbrechen lassen, vermochten wir nicht zu lösen. Wir stehen hier in der bitteren Erfahrung der Armut des Scheiterns. Auch nach diversen Klärungsversuchen und mit vielseitiger Unterstützung hat sich kein Weg in eine gemeinsame Zukunft aufgetan.“
Bischof Heinrich Timmerevers würdigt den langjährigen Dienst der Gemeinschaft in Bautzen: „Fast einhundert Jahre lang haben die Klarissen von der Ewigen Anbetung in unserem Bistum gelebt und gewirkt. In ganz unterschiedlichen, bedrängnisvollen Zeiten – ob Nationalismus, Sozialismus oder in den Umbrüchen nach der Friedlichen Revolution – haben sie mit großer Treue im Gebet Gott die Ehre gegeben und in den Anliegen der Menschen gebetet. Daher war dieser Ort nicht nur für Bautzen und Umgebung, sondern für unser ganzes Bistum von großer Bedeutung.
Kommentare zum Artikel "Kloster beendet seine Existenz in Bautzen"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
einfach nur schaade
hummelei