Kohlemillionen fließen für das Kulti
Am Montag kam Ministerpräsident Michael Kretschmer persönlich vorbei, um den Fördermittelbescheid zu übergeben. Foto: Carmen Schumann
Bischofswerda. Am Kulturhaus hängen für viele Schiebocker schöne Erinnerungen an Faschings- und Schulfeiern sowie Jugendweihen und andere kulturelle Höhepunkte. All das soll es bald wieder geben. Spätestens 2027 zur 800-Jahrfeier von Bischofswerda soll der Saal wieder für kulturelle Veranstaltungen nutzbar sein.
Die anderen Teilbereiche des traditionsreichen Hauses sollen schon etwas eher wiederhergestellt sein. So wurde es jetzt Anfang der Woche beschlossen und verkündet. Am Montag kam Ministerpräsident Michael Kretschmer persönlich vorbei, um den Fördermittelbescheid zu übergeben. Rund 30 Millionen werden insgesamt in die Sanierung des „Kulti“ investiert. Davon stammen 98 Prozent aus dem Strukturwandel-Topf. 1,5 Millionen steuert Bischofswerda aus dem Stadtsäckel bei. Deshalb ist Oberbürgermeister Holm Große den Stadträten dankbar, dass sie der Ausgabe zugestimmt haben. Sehr ins Zeug gelegt habe sich auch der Wirtschaftsförderverein. „Ein Traum beginnt Realität zu werden“, sagte das Stadtoberhaupt euphorisch.
In dem 1837 ursprünglich als Schützenhaus erbauten Gebäude werden ab 2026 das Bauamt, das Ordnungsamt, die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv, ein Hort sowie verschiedenen Dienstleister unterkommen. Die Architektin Sabine Schlicke von der Firma IPROconsult GmbH aus Dresden erläuterte die ausgestellten Pläne mit der angedachten Raumnutzung. So soll beispielsweise das Archiv im Untergeschoss Platz finden. Wegen der denkmalpflegerischen Gesichtspunkte müssen einige Details aus der DDR-Zeit, als das Kulti teils neu errichtet wurde, erhalten werden. Es wird ein barrierefreier Zugang geschaffen.
Der Hort erhält einen separaten Eingang und für die Hortkinder wird ein Bolzplatz eingerichtet. Auch der Park wird wieder zugängig gemacht. Parkplätze werden hinter dem Kulti und in der Clara-Zetkin-Straße eingerichtet. Michael Kretschmer versprach, zur Einweihung des wiedergeborenen Kulturhauses wieder nach Bischofswerda zu kommen. Er sagte: „Der Erfolg ist der Lohn der Tüchtigen“. Und in Bischofswerda gebe es Menschen, die etwas wollen und daran glauben. In Schiebock würden finanzielle Mittel bereitgestellt, aber es werde auch in Ideen investiert. Holm Große stellte befriedigt fest, dass sich seine Stadt nach der Haushaltskonsolidierung sehr positiv entwickelt hat. Er verwies auf die Modernisierung der Waldbühne und der Sporthalle.
Wunden aus der Zeit der Verluste beginnen zu heilen. Schiebock sei eine lebendige Mittelstadt geworden. Die Wiedergeburt des Kulti werde die Identität der Schiebocker weiter stärken.