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Künftig am Berzdorfer See nackt in der Sonne grillen?

Künftig am Berzdorfer See nackt in der Sonne grillen?

Am Bärwalder See gibt es sowohl in Uhyst, als auch hier in Boxberg einen FKK-Strand. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Görlitz / Tauchritz / Deutsch-Ossig. Der Görlitzer Stadtrat hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Frage auseinandergesetzt, ob am Berzdorfer See Badestellen explizit ausgewiesen werden sollen. In diesem Kontext fragte Stadträtin Yvonne Reich von der Fraktion Bürger für Görlitz zuvor bereits im Rahmen der Fragestunde an, ob es Planungen für die Ausweisung eines FKK-Strandes gäbe. Bürgermeister Dr. Michael Wieler verneinte verlegen, ging aber auf den Fragehintergrund im Einzelnen nicht näher ein.

Yvonne Reich berichtet der Redaktion: „In den Ausschüssen war das nie Thema, wurde aber vermehrt durch Bürger an mich herangetragen. Das FKK-Baden hatte ja auch in der DDR Tradition. Es gibt schon Menschen, die gerne eine Badestelle ausgewiesen hätten und mit Neuordnung der Badestellen ist das jetzt ein guter Zeitpunkt zur Ansprache“.

Der Niederschlesische Kurier fragte bei der Stadt nach, zumal der Olbersdorfer See bei Zittau ebenso über einen solchen Abschnitt verfügt wie der in deutlich dünner besiedelter Umgebung liegende Bärwalder See, der sich in Uhyst und Boxberg sogar zwei gut erschlossene Nacktbadestrände leistet. 

„Bietet der Berzdorfer See in seiner Anlage nach Ansicht der Stadt keine Möglichkeit eine echte Sichtschutztrennung herbeizuführen oder sieht die Stadt ein gemischtes Textil/FKK-Baden für beide Seiten gegenseitig per se als zumutbar an? Oder ist ohnehin gänzlich ein FKK-Verbot vorgesehen, das derzeit scheinbar in einer Grauzone existiert?“, wollte die Redaktion wissen.

Annegret Oberndorfer antwortete für die Stadt: „Am Berzdorfer See gibt es derzeit zwei kommunale Badestellen und einen kommunalen Hundestrand. Für die beiden Badestellen sieht die dort ausgehängte Badeordnung vor, dass bei Benutzung angemessene Badekleidung zu tragen ist.“ Darüber hinaus gebe es eine private Badestelle am Nordstrand, eine Badestelle an der Halbinsel, die durch KommWohnen betrieben werde und eine Badestelle an der Blauen Lagune, die ebenfalls nicht in der Verantwortung der Stadt Görlitz läge. „An keiner der Badestellen ist unserer Kenntnis nach FKK-Baden ausdrücklich erlaubt. Inwiefern Nacktbaden an den nicht kommunalen Badestellen geduldet wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Vor einigen Jahren hat die Stadt Görlitz den Versuch unternommen, einen weiteren Badebereich nahe Deutsch-Ossig als FKK-Strand herzurichten. Für den dafür geplanten Sichtschutz allerdings standen damals und stehen bis heute keine finanziellen Mittel zur Verfügung“, erklärt sie weiter. Allerdings hätte es bisher keine Anfragen gegeben bzw. seien Forderungen nach Einrichtung eines FKK-Strandes nicht gestellt worden.

Stadträtin Yvonne Reich stellt einen interessanten Vergleich an: „Ich hoffe auf eine ähnliche Entwicklung wie zum Thema Grillen am Strand. Ich sprach das in einer Stadtratssitzung an. Da gab es auch kaum eine Reaktion. Später tauchten zentrale Grillstellen am See auf und Regeln wurden in der Satzung festgeschrieben. Für mich muss es nicht immer lautes, hitziges Diskutieren sein. Eine stille, konsequente Umsetzung ist mir lieber. Vertrauen ist da manchmal der bessere Weg.“

Till Scholtz-Knobloch / 13.02.2022

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Kommentare zum Artikel "Künftig am Berzdorfer See nackt in der Sonne grillen?"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. petitfox schrieb am

    Ein absolutes Armutszeugnis für diese ach so moderne Stadt! Hundebadestrand, hmm... und Elefantenbadestrand?? schönen dank

    ...geht ausdrücklich NICHT AN SIE, die Kritik.

  2. FKK Baden sollte lange erlaubt sein schrieb am

    Habe den Eindruck, die ältere Zusammensetzung des Stadtrates sollte neu gewählt werden, um das FKK Baden zu erlauben. Schade das solche Leute uns verbieten, was in vielen Gegenden Sachsens üblich ist. Lasst jüngere Leute in den Stadtrat und zieht euch zurück, damit Ihr keinen Schaden mehr macht. W. Wassermann

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