Kultur in neuen Farben für alle Generationen
Der Niederschlesische Kurier traf Jürgen Dettling noch am Tag der Filmpremiere des eigenen Films, dessen Dreh ihn erst in die Oberlausitz führte, bei Arbeiten im Kulturklub an! Foto: Till Scholtz-Knobloch
Statt eines reinen Jugendclubs hat Reichenbach ab diesem Wochenende einen Kulturklub für alle.
Reichenbach. Einst war Filmemacher Jürgen Dettling wegen eines eigenen Dokumentarfilms aus Baden-Württemberg nach Reichenbach gekommen. Filmische Projekte und manche selbstgesuchte gesellschaftliche Aufgabe hielten ihn in Reichenbach fest. Sein beim Neiße-Filmfestival schon gezeigter Dokumentarfilm muss auf eine „Uraufführung vor Ort“ jedoch noch weiter warten, denn seine ganze Kraft steckte Dettling zuletzt in den neuen Kulturklub, der vom 1. bis 3. Juli am Schützenplatz Eröffnung feiert.
Denn der alte Jugendclub „Kernspalt“ hatte einen Niedergang hinter sich. Bürgermeisterin Carina Dittrich hatte im Juni 2021 den Aufruf gestartet: „Neue Konzepte für den Jugendclub gesucht“. Der von Dettling initiierte Verein Black Dog e.V. reichte ein Konzept ein – unter dem Vorbehalt, dass Black Dog diesen Hut nur in den Ring wirft, falls Vorgängerbetreiber „Trotzalledem“ an einer Weiterführung des Hauses kein Interesse hat. Dem war dann auch so.
„Uns war die Umwandlung des Hauses in ein Kulturhaus für alle wichtig – mit einem Schwerpunkt Jugendkultur. Es ist also kein Jugendhaus oder Jugendzentrum“, betont der Macher aus dem Südwesten.
Zwischen Oberschule und Sporthalle wird in der Mittelstraße am Freitag, 1. Juli, um 17.00 Uhr angestoßen, ehe „Play“ um 19.30 Uhr aufspielt. Samstag beginnt der Tag um 14.00 Uhr mit dem VHS-Mobil und Leckereien ukrainischer Frauen. Musikalisch geht es mit dem Chor (15.00 Uhr), klassischer Gitarre (Dominik Neugebauer, 16.00 Uhr), Deutsch-Folk „Buschfunk“ aus Sohland (17.00 Uhr) sowie der Rockband Agent Glasgow (19.30 Uhr) weiter.
Am Sonntag stellt sich ab 14.00 Uhr das Jugendfilmprojekt des Black Dog e.V. vor, dem schließen sich Kurzfilme vom Neiße-Filmfestival an. Oberschüler zeigen eine Filmdokumentation über die neuen Mitschüler aus der Ukraine. Ab 17.00 Uhr wird es dann noch literarisch. Görlitzer Schauspieler, Theaterpädagogen und u.a. Sprecher Moritz Manuel Michel tragen Texte vor. Sabine Euler bringt Cartoons mit, „von denen wir einen oder mehrere versteigern wollen“, berichtet Jürgen Dettling.