Kulturgut der früheren Industrie digitalisiert
Die Pläne werden nun der interessierten Öffentlichkeit für die industrie- und technikgeschichtliche Forschung auf verschiedenen Online-Plattformen frei zugänglich zur Verfügung gestellt. Foto: privat
Hirschfelde. Die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde hat von entsprechenden Experten 179 restaurierte und digitalisierte, großformatige technische Zeichnungen und Lagepläne aus dem historischen Betriebsarchiv des Kraftwerkes Hirschfelde zurückgegeben bekommen. „Mit der Übergabe des aufbereiteten und erschlossenen Materials können wir einen wichtigen Schritt in der Erhaltung schriftlichen Kulturgutes für die Forschung zur Industriekultur fertigstellen“, so Yvonne Müller, Mitarbeiterin Bio-Regio-Modellprojekte.
Seit 2015 arbeitet die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde kontinuierlich an Digitalisierungsprojekten und pflegt einen engen fachlichen Austausch mit den Behörden und Partnern der Landesebene. Gemessen an der Gesamtzahl der bereits erfolgreich digitalisierten technischen Zeichnungen und Fotos von weit über 11.000 Objekten scheint das aktuell bearbeitete Konvolut eher überschaubar.
Der Aufwand sei aber beträchtlich gewesen, so Yvonne Müller. Denn es handelte sich um die Pläne, die in der ersten Digitalisierungskampagne nicht berücksichtigt werden konnten, weil ihr physischer Zustand eine Digitalisierung nicht erlaubte. Vor allem die großformatigen Transparentpapiere waren sehr fragil und ein Auffalten war oft nicht möglich, da das Material so spröde war, sodass es dabei zerbrochen wäre. Einige Pläne waren schon in mehrere Stücke zerrissen, bei anderen fehlte ein Teil und wieder andere waren so wellig, dass ein guter Scan von ihnen unmöglich war. Diese konservatorischen Herausforderungen stellten eine besondere Hürde, aber auch einen Reiz des Erschließungsvorhabens dar, so Yvonne Müller.
Mit finanziellen Mitteln des Freistaates Sachsen im Rahmen des Landesdigitalisierungsprogramms wurden die Kosten für die konservatorischen Maßnahmen bzw.Restaurierung in Höhe von 24.329,50 Euro und für die Digitalisierung in Höhe von 4.351,53 Euro übernommen. Koordiniert und organisiert durch die Landesstelle für Bestandserhaltung, wurden von einer namhaften Restaurierungsfirma die Pläne fachgerecht für die Digitalisierung vorbereitet, teilweise auf neue Trägerpapiere aufkaschiert und schließlich hochaufgelöst digitalisiert.
Die Pläne werden nun der interessierten Öffentlichkeit für die industrie- und technikgeschichtliche Forschung auf verschiedenen Online-Plattformen frei zugänglich zur Verfügung gestellt.