Kunstgenuss noch zu später Stunde
Das Plakat ist schon da und weckt Vorfreude auf die Lange Nacht der Kultur, die in den letzten drei Jahren ausfallen musste.
Bautzen. Nach drei Jahren corona-bedingter Pause findet endlich wieder eine Lange Nacht der Kultur in Bautzen statt. Am 3. Juni laden 17 Einrichtungen ihre Gäste ein, zwischen 18 und 23 Uhr den reichen Schatz an Kultur zu entdecken. Neu dabei ist das Antiquariat am Dom, wo 18 Uhr Daniel Hantke aus seinen eigenen Texten und denen von Ulrike Metsk lsen wird. Letztere wird auch persönlich anwesend sein. Selbstverständlich sind alle großen Kulturstätten mit dabei, wie das SNE, das DSVTh, das Sorbische Museum und das Museum Bautzen sowie die Stadtbibliothek. Doch auch Vereine kümmern sich um die Kultur in der Stadt. So der Kunstverein, der in seine Galerie an der Schloßstraße einlädt, oder der Verein „Willkommen in Bautzen“, der an der Schülerstraße zu Begegnungen mit fremder Kultur auffordert. Der Altstadtverein empfängt seine Gäste im Mühltor. Mit dabei ist auch der Musikinstrumentenbauer Frieder Löbner, der sein Handwerk vorstellt. Im Zuseum an der Taucherstraße gibt es Einblicke in die Historie der Computertechnik. Und auch die jungen Leute vom Kurti-Klub wollen mit zahlreichen Gästen ins Gespräch kommen.
Der Bautzener Frühling geht mit der Langen Nacht der Kultur quasi in die Verlängerung. Denn auch bei dieser Veranstaltung in etwas kleinerem Rahmen wird wieder eine große Vielfalt an Musik geboten. Musiziert wird unter anderem im Museum Bautzen, wo um 19 Uhr und 20.30 Uhr mit dem Rene Bornstein Quartett gejazzt wird. Im Dom gibt es um 21 Uhr eine kleine Nachtmusik, dargeboten auf der Eule-Orgel. In der Galerie des Kunstvereins spielt die Band Kopornik (Kupferhammer) mit Anja Konjen und ihren Söhnen Wenzel und Alban. Sie begleitet die Lesung von Andreas Hennig adäquat. Im Kulturgarten des SNE wird Musik, Gesang und Lyrisches geboten. Die sorbische Sängerin Walburga Walde und die polische Violonistin Izabela Kaldunska entwerfen Klanglandschaften, in denen sorbische Texte auftauchen. Im Sorbischen Museum werden historische Filme aus dem sorbischen Alltags- und Kulturleben gezeigt. Außerdem führt Kuratorin Andrea Paulik durch die Sonderausstellung „Cejda sy – Wurzeln im Wandel“. Sie gibt einen Einblick in Vergangenheit und vor allem Gegenwart der katholischen Sorben zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda. Im Rahmen der Sonderausstellung fand ein Workshop statt, dessen Ergebnisse in Form von Karikaturen und Flächengestaltungen präsentiert wird.
Das Programmheft und die Eintrittsbändchen sind bereits jetzt erhältlich. Sie können aber auch am Veranstaltungstag bei den teilnehmenden Einrichtungen erworben werden. Zu beachten ist, dass im Museum Bautzen die ausgedruckte Veranstaltung zur Kabinettausstellung „Himmel und Horizont“ entfallen muss, weil die Ausstellung wegen der Erkrankung des Kurators Ullrich Schollmeyer verschoben werden musste. Die Tickets gibt es im Vorverkauf im Museum Bautzen, im Sorbischen Museum, in der Tourist-Information sowie in der Stadtbibliothek. Leider mussten die Ticketpreise auf das Doppelte erhöht werden. Die Bändchen kosten jetzt 12 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Ermäßigungsberechtigte. Kinder bis 15 Jahre erhalten familienfreundlich freien Eintritt. Obwohl bei der letzten Langen Nacht der Kultur vor Corona gleichzeitig auch die Teilnehmer am Kunstbus die Veranstaltungen besuchen konnten und dabei insgesamt 1000 Besucher gezählt wurden, hoffen die Organisatoren der Langen Nacht der Kultur 2023 auf eine ähnlich hohe Zahl an Besuchern. Allerdings sei das wie der Blick in die sprichwörtliche Glaskugel, weil sich das Nutzungsverhalten der Besucher nach Corona doch etwas geändert hat, wie man im Museum und in der Stadtbibliothek beobachten konnte.