Landtagskandidat Jurij Bulang im Interview
Symbolbild
Jurij Bulang, 36 Jahre, SPD, Sachbearbeiter, wohnhaft in Crostwitz, für den Wahlkreis 53 Foto: privat
Was hat Sie motiviert, für den Landtag zu kandieren?
Jurij Bulang: Ich liebe meine Heimat, die ländliche sorbische Gegend. Gerade die kleinen Kommunen werden aber oft vergessen. Da es mir nicht reicht, zu meckern, möchte ich mich selbst für diese in Dresden stark machen.
Wie stehen Sie zu den Ideen der Innenministerkonferenz, die Zuwanderung zu begrenzen?
Jurij Bulang: Der Fachkräftemangel hemmt das Wirtschaftswachstum in Sachsen. Um dem entgegenzuwirken, sollten wir ausländische Berufsabschlüsse zügiger anerkennen und auch Geflüchteten rasch den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen.
Was sind Ihre Ideen für die Belebung der Innenstädte, des ländlichen Raumes und eines funktionierenden ÖPNV auf dem Land?
Jurij Bulang: Einkäufe, Gesundheitsversorgung und Kulturangebote müssen wieder dezentraler angeboten werden. Das fördert kürzere Wege und stärkt das soziale Miteinander. Der ÖPNV sollte modularer aufgebaut werden, zum Beispiel durch Rufbusse und gute Radanbindung. Der ÖPNV muss außerdem für alle bezahlbar sein. Das Deutschlandticket und insbesondere das sächsische Bildungsticket sind gute Beispiele.
Das Land Sachsen greift den klammen Kommunen für zwei Jahre in der Not übergangsmäßig unter die Arme. Was aber kommt danach?
Jurij Bulang: Die Finanzkraft der Kommunen muss verbessert werden, damit sich die Entscheidungsspielräume erhöhen. Die Gemeinden sollen statt verwalten wieder gestalten. Denn das meist ehrenamtliche Engagement bildet die Grundlage für eine lebendige Demokratie.
Schenken Sie uns eine Lebensweisheit!
Jurij Bulang: Der beste Weg,die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten (Willy Brandt).