Lausitzer Entertainer macht Wohnstube zum TV-Studio
Während seiner Internet-Homeshow stimmt Entertainer Heiko Harig aufs Fest der Liebe ein. Dabei schlüpft er auch in die Rolle seiner von ihm verkörperten Kultfigur „Oma Gertrud“. Die wiederum gönnt sich ein opulentes Weihnachtsessen. Foto: Uwe Schwarz
Schirgiswalde-Kirschau. Eigentlich wollte Heiko Harig das Jahr mit seinen Fans ganz groß feiern inklusive des 45-jährigen Bühnenjubiläums und „Oma Gertrud“. Die schrullige Kunstfigur bringt er nun schon seit über zwei Jahrzehnten auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Mit dem Herz auf der Zunge gilt sie als der Höhepunkt seiner Live-Shows. Mehr als 100 Auftritte hatte der nunmehr 55-jährige Entertainer aus der Oberlausitz für 2021 geplant. Die meisten jedoch mussten abgesagt werden – aufgrund von Corona. Doch damit nicht genug. Im Frühjahr war der Unterhaltungskünstler bei Reparaturarbeiten am Gründach seines Hauses in Crostau so unglücklich von der Leiter gestürzt, dass er sich dabei einen Wirbelbruch zuzog. Auch das sorgte dafür, dass er eine gewisse Zeit lang kürzer treten musste. Inzwischen neigt sich das verhängnisvolle Jahr seinem Ende zu. Eigentlich sollte Heiko Harig tagtäglich als Spaßmacher auf Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern für Stimmung sorgen. Doch wie konnte es anders sein: Erneut machten ihm die erlassenen Corona-Gegenmaßnahmen einen Strich durch die Rechnung.
Kein Greenscreen, dafür viel echte Kulisse
Doch damit kann und will sich ein Mann wie Heiko Harig nicht abfinden. Er setzte sich mit seinem Team zusammen. In gemeinsamer Runde kam die ehrlich gesagt ziemlich verrückte Idee auf, eine Weihnachtsshow in den eigenen vier Wänden zu drehen. „Diese können meine Fans am Heiligen Abend auf allen Social-Media-Kanälen sehen“, erklärte der Künstler. Quasi über Nacht entwickelte der Lausitzer ein Konzept und scheute dabei weder Mühe noch Kosten. „Das bin ich meinen treuen Anhängern einfach schuldig“, ließ er wissen. Heiko Harig schmückte sein Umgebindehaus mit mehr als 3.000 Lichtern und richtete in der Blockstube des Wohngebäudes ein weihnachtliches Fernsehstudio mit viel Liebe zum Detail ein. „Nur kein Greenscreen sollte es sein, wie man es heute im Fernsehen gern verwendet, um Kulissen einfach später am Computer einzuspielen“, erklärte in dem Zusammenhang sein treuer Weggefährte und Filmproduzent Uwe Schwarz. „Nein, alles sollte original, urig und echt sein. Der Tannenbaum, die erzgebirgischen Schwibbogen und Pyramiden. Ja sogar die Weihnachtsgans von Oma Gertrud.“
In der Konsequenz ging Heiko Harig in sein Musikstudio und nahm extra für diese Homeshow zwei weihnachtliche Musiktitel auf. „Weiße Weihnacht“ setzte er im nächtlichen und winterlich verschneiten Seiffen filmisch um. Für die „Weihnachtsbäckerei“ in seinem Umgebindehaus holte er sich die fünfjährige Lena zur Unterstützung. Der am Bautzener Theater wirkende Schauspieler Mirko Brankatschk spielt hingegen die Weihnachtsgeschichte.
Passende Geschenkidee zum Weihnachtsfest erschienen
Das Ergebnis flimmert unter dem Titel „Fröhliche Weihnachten mit Heiko Harig“ demnächst über zahlreiche Computer- und Handybildschirme. Davon geht Uwe Schwarz aus. „Eine knappe halbe Stunde will Heiko Harig mit seiner kleinen Show zum großen Fest die Wartezeit auf den Weihnachtsmann verkürzen.“ Beide sind der Ansicht, dass auf diese Weise vielen Menschen weltweit die Möglichkeit geboten wird, den Alltag für einen Moment lang zu vergessen und hoffnungsvoll ins neue Jahr zu blicken.
Doch damit nicht genug. Heiko Harigs erste DVD „Immer wieder Gertrud“ ist rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest fertig geworden. Dahinter verberge sich eine Stunde Spaß in einer für den Entertainer, der den Applaus so sehr liebt, gar nicht so lustigen Zeit, hieß es.